Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), Niels Annen, hat die humanitäre Lage im Sudan als eine der größten Krisen unserer Zeit bezeichnet. Während seines Besuchs in Port Sudan machte er auf die katastrophalen Bedingungen aufmerksam, unter denen Millionen von Menschen leiden. „In Sudan hungern Millionen Menschen und sind Krankheiten schutzlos ausgeliefert. Diese Krise verdient weit mehr internationale Aufmerksamkeit“, erklärte Annen in einem Statement.
Humanitäre Lage und anhaltender Konflikt
Seit April 2023 toben schwere Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF), die um die Kontrolle des Landes kämpfen. Beide Konfliktparteien missachten grundlegende Menschenrechte und das internationale Völkerrecht.
Die Folgen des Konflikts sind verheerend: Mehr als 26 Millionen Menschen leiden unter Hunger, und über 8,7 Millionen wurden innerhalb des Landes vertrieben. Weitere 3,4 Millionen Menschen sind in Nachbarländer geflohen, wo Flüchtlingscamps zunehmend überfüllt und von Krankheiten wie Masern und Cholera heimgesucht werden.
Deutsche Unterstützung für humanitäre Hilfe und Resilienz
Die Bundesregierung hat ihre bilaterale Zusammenarbeit mit der sudanesischen Regierung seit dem Militärputsch im Oktober 2021 ausgesetzt. Dennoch werden Programme fortgeführt, die direkt der notleidenden Bevölkerung zugutekommen.
In Port Sudan trifft sich Annen mit führenden Vertretern der Vereinten Nationen, darunter UNICEF, das Welternährungsprogramm (WFP) und das Flüchtlingskommissariat (UNHCR). Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit arbeitet eng mit diesen Organisationen zusammen, um Nothilfe zu leisten und die Widerstandsfähigkeit der ärmsten Bevölkerungsgruppen zu stärken.
Im Fokus stehen dabei Projekte zur Grundversorgung mit Nahrung, Wasser und Unterkunft sowie langfristige Maßnahmen wie die Förderung der Landwirtschaft. „Die Stärkung der landwirtschaftlichen Produktion schafft nicht nur bessere Ernährungsmöglichkeiten, sondern auch dringend benötigte Arbeitsplätze“, so Niels Annen.
Auswirkungen auf die Region
Die Krise im Sudan wirkt sich auch auf die Nachbarländer aus, die Millionen Flüchtlingen Schutz bieten. Die Belastung der dortigen Infrastrukturen und Ressourcen ist enorm. „Es ist entscheidend, nicht nur kurzfristige Nothilfe zu leisten, sondern auch Wege für eine nachhaltige Entwicklung zu schaffen, die den Menschen langfristige Perspektiven bietet“, betonte Staatssekretär Niels Annen.
Die internationale Gemeinschaft wird aufgerufen, die Aufmerksamkeit verstärkt auf die sudanesische Krise zu lenken und Maßnahmen zu ergreifen, um humanitäre Hilfe zu leisten und die Grundlagen für eine friedliche Zukunft zu schaffen.