Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßte am 14. Januar 2025 Vertreter des Diplomatischen Korps zum traditionellen Neujahrsempfang im Schloss Bellevue. In seiner Ansprache hob er zentrale Pfeiler der deutschen Außenpolitik hervor und betonte deren Beständigkeit, auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Neuwahlen.
Ein Bekenntnis zu Europa
Steinmeier bekräftigte Deutschlands unerschütterliches Engagement für die Europäische Union. „Deutschlands Herz schlägt weiter für Europa“, erklärte der Bundespräsident. Er erinnerte an die Bedeutung der europäischen Einheit, insbesondere im Hinblick auf die deutsche Wiedervereinigung vor 35 Jahren, und verwies auf die aktuellen Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine.
„Unsere europäische Antwort auf diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg muss klar und geschlossen sein. Deutschland steht an der Seite der Ukraine – in der Verteidigung ihrer Freiheit und Unabhängigkeit sowie auf ihrem Weg in die Europäische Union,“ so Steinmeier.
Transatlantische Partnerschaft und globale Verantwortung
Ein weiterer Schwerpunkt der Rede war die transatlantische Partnerschaft. Steinmeier betonte die historische Bedeutung der NATO für Deutschland und die Welt, nicht nur als Sicherheitsbündnis, sondern auch als Wertegemeinschaft. „Wir stehen zum transatlantischen Bündnis, denn nur wer nach innen geschlossen ist, kann nach außen stark sein.“
"Mein Land weiß, was es der #NATO zu verdanken hat. Und es weiß, was wir ihr schulden, nämlich mehr eigenes Investment in unsere gemeinsame Sicherheit", sagt #Steinmeier mit Blick auf das transatlantische Sicherheitsbündnis, das auf gemeinsamen Werten gründe und diese verteidige. pic.twitter.com/kRmVXWVycM
— Cerstin Gammelin (@BPrSprecherin) January 14, 2025
Der Bundespräsident unterstrich außerdem Deutschlands Engagement für die Vereinten Nationen und kündigte die erneute Kandidatur Deutschlands für einen Sitz im UN-Sicherheitsrat 2027/2028 an. „Wir übernehmen Verantwortung im Bewusstsein unserer Geschichte – für unser Land und in der Welt.“
Herausforderungen und Chancen
Steinmeier sprach auch über die geopolitischen Veränderungen und Deutschlands Rolle in einer multipolaren Welt. Mit Blick auf seine Reisen im vergangenen Jahr – unter anderem nach Afrika und in den Nahen Osten – betonte er die Bedeutung breit aufgestellter Partnerschaften.
„Deutschland ist ein gut vernetztes, weltoffenes Land. Davon leben wir, und das soll so bleiben, natürlich auch nach der Wahl,“ betonte er.
Neujahrsempfang: Tradition und Zukunft
Zum Abschluss des Empfangs lud der Bundespräsident die Gäste zu einem Diplomatenausflug nach Mecklenburg-Vorpommern ein, bei dem ein Besuch des Segelschulschiffs Gorch Fock geplant ist.
„Die Tradition der Neujahrsempfänge verbindet uns weltweit. Ich wünsche Ihnen allen ein gutes neues Jahr und freue mich auf den Austausch,“ schloss Steinmeier.
