Der Oppositionsführer Venâncio Mondlane hat angekündigt, am Donnerstag, den 9. Januar, nach Mosambik zurückzukehren. Diese Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund monatelanger Proteste gegen die Wahlergebnisse vom Oktober, bei denen der Kandidat der Regierungspartei Frelimo, Daniel Chapo, zum Sieger erklärt wurde. Chapo soll am 15. Januar als Präsident vereidigt werden.
Mondlanes Rückkehr und die politische Dynamik
Mondlane, der sich seit Oktober im selbstgewählten Exil befindet, will seine Rückkehr für den „Kampf um die Demokratie“ nutzen. In einem Facebook-Livestream lud er seine Anhänger ein, ihn am Maputo International Airport zu empfangen. Dabei warnte er, dass ein Versuch, ihn zu verhaften, einen „Volksaufstand“ auslösen könnte.
Während seiner Abwesenheit eskalierten die Proteste, insbesondere nach der offiziellen Bestätigung von Chapos Sieg am 23. Dezember. Laut der NGO „Decide“ Electoral Platform wurden während der Unruhen mindestens 176 Menschen von Sicherheitskräften getötet.
Präsident Filipe Nyusi rief unterdessen zur Ruhe auf. „Wir arbeiten für den Frieden, und ich glaube, dass die Regierung dies fortsetzen wird“, erklärte er während eines Besuchs in einem Zentrum für Straßenkinder in Maputo.
Konflikt innerhalb der Opposition
Mondlane hat Albano Forquilha, den Vorsitzenden der Oppositionspartei Podemos, beschuldigt, eine vor den Wahlen getroffene Vereinbarung gebrochen zu haben. Forquilha plant, dass die 47 gewählten Podemos-Abgeordneten ihre Sitze im Parlament einnehmen. Mondlane und seine Anhänger fordern hingegen einen Boykott des Parlaments, um die Legitimität der Wahlergebnisse zu untergraben.
Forquilha weist darauf hin, dass die Teilnahme der Opposition im Parlament essenziell sei, um der Regierungspartei Frelimo politische Fragen zu stellen und Kontrolle auszuüben.
Humanitäre und wirtschaftliche Herausforderungen
Die Proteste haben zu erheblichen Schäden geführt. Banken, Fabriken und Polizeistationen wurden in den vergangenen Wochen geplündert und niedergebrannt. Die Sicherheitslage bleibt angespannt, und die wirtschaftliche Erholung des Landes wird durch die anhaltenden Unruhen behindert.
Gleichzeitig könnten geopolitische Verbindungen eine Rolle in Mondlanes Strategie spielen. Seine Rückkehr aus Doha, Katar – einem Land mit bedeutenden Gasreserven, ähnlich wie Mosambik – wirft Fragen über die Verbindungen und Unterstützung des Oppositionsführers auf.