Treffen der Wirtschaftsminister in Frankfurt: Wertschöpfungskette im Fokus

In einem bilateralen Treffen in Frankfurt tauschten sich Marokkos Handelsminister M. Mezzour und der kongolesische Außenhandelsminister über Maßnahmen zur Verstärkung der marokkanisch-kongolesischen Kooperation aus. Schwerpunkte des Gesprächs bildeten die strategischen Sektoren Energie und Bergbau, in denen beide Länder seit einiger Zeit gemeinsame Projekte verfolgen.

Treffen bestärkt Initiative für ein stabiles, partnerschaftliches Afrika

M. Mezzour betonte in diesem Zusammenhang die politische Ausrichtung König Mohammed VI, die auf ein stabiles und partnerschaftliches Afrika abzielt. Das Ziel sei es, Marokko in einem Prozess des Co-Developments aktiv mit dem Kontinent zu vernetzen. Hierzu diene unter anderem die jüngst vom König ins Leben gerufene Atlantik-Initiative, die auf eine intensive Partnerschaft in der Region abzielt.

Minister Paluku begrüßte die königliche Initiative und äußerte das Bestreben der DR Kongo, ihre regionale Integration mithilfe dieser Partnerschaft zu stärken. Der kongolesische Minister hob insbesondere die Bedeutung des Kobaltsektors hervor, in dem die DR Kongo über die weltweit größten Reserven verfügt. „Die Erfahrungen, die Marokko im Bereich der Batterietechnologien gesammelt hat, sind für uns von großem Interesse,“ erklärte Paluku und ergänzte, dass sein Land daran interessiert sei, Marokkos Entwicklungsmodell im eigenen Energiesektor umzusetzen.

Kooperation für die Zukunft der Elektrobatterien

Im Rahmen der Gespräche unterstrich Paluku die Bedeutung der Zusammenarbeit in der Elektrobatterie-Industrie. Hierbei verwies er auf das “RDC-Africa Business Forum” im Jahr 2021 in Kinshasa, bei dem Marokko ein afrikanisches Wertschöpfungskettenprojekt für Batterien präsentierte. In Frankfurt zeigte sich Paluku erfreut über die Fortschritte des Projekts und hob hervor, wie wichtig der Wissensaustausch innerhalb Afrikas für eine gemeinsame Weiterentwicklung sei. „Anstatt Modelle von außen zu übernehmen, sollten wir von unseren eigenen Erfahrungen profitieren,“ betonte Paluku.

Marokko als verlässlicher Partner für deutsche Investoren in Afrika

Beim Forum „Africa Trade & Invest“ in Frankfurt, organisiert vom Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft, präsentierte M. Mezzour die Investitionsstrategie Marokkos und die jüngsten Reformen, die die Attraktivität des Königreichs für ausländische Investoren weiter stärken sollen. Deutsche Industrievertreter – darunter renommierte Unternehmen wie Weiss Chemie, Siemens und Bosch – signalisierten großes Interesse an Investitionen, insbesondere in Sektoren mit hohem Wachstumspotenzial.

M. Mezzour hob hervor, dass Marokko in den letzten Jahren eine nachhaltige Industrieentwicklung in den Bereichen grüner Wasserstoff, Elektrolyseanlagen und Automobilindustrie gefördert habe. Diese Sektoren würden durch ein komplettes Ökosystem unterstützt, das von qualifizierter Arbeitskraft bis hin zu steuerlichen und finanziellen Anreizen reiche. „Der direkte Kontakt mit deutschen Industrievertretern verdeutlichte das wachsende Interesse an konkreten Investitionen, darunter mindestens zwei Fabriken, für die bereits fortgeschrittene Verhandlungen laufen“, sagte Mezzour.

Förderung deutscher Investitionen in Afrika

Das Forum, an dem Delegationen afrikanischer Entscheidungsträger sowie Vertreter der deutschen Privatwirtschaft teilnahmen, stand unter dem Motto „Den Rahmen für Handels- und Investitionsmöglichkeiten in Afrika schaffen“. Ziel war es, Regulierungsmaßnahmen zu identifizieren, die eine stärkere Präsenz deutscher Unternehmen auf dem afrikanischen Markt ermöglichen sollen, sowie bestehende Finanzierungsmöglichkeiten und Risikominderungsmaßnahmen zu erörtern. Als Ehrengast war die somalische Delegation vertreten, angeführt von Präsident Hassan Sheikh Mohamud.

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