Als Reaktion darauf plant die UMSC eine eigene, landesweite Volkszählung, um die tatsächliche Zahl der Muslime in Uganda zu ermitteln.
Der Bericht der Uganda National Bureau of Statistics (UBOS) gibt an, dass die muslimische Bevölkerung bei etwa 6,05 Millionen liegt. Diese Zahl der staatlichen Volkszählung wird von vielen Muslimen in Uganda stark angezweifelt. „Wie kann jemand behaupten, dass muslimische polygame Familien mit mehreren Kindern weniger geworden sind als monogame Familien mit nur ein oder zwei Kindern?“ fragte Mufti Mubaje. Er vermutet, dass es sich hierbei um einen bewussten Versuch bestimmter Gruppen handeln könnte, den Muslimen durch die Darstellung als schrumpfende Minderheit den Zugang zu nationalen Ressourcen zu verweigern. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich die muslimische Bevölkerung verdoppelt hat und fast 12 Millionen beträgt, basierend auf unseren Projektionen während der UMSC-Wahlen vor einigen Jahren,“ fügte er hinzu.
Einheit und wirtschaftliche Stärkung der muslimischen Gemeinschaft
Diese Ankündigung erfolgte im Rahmen einer Rede des Mufti nach den Freitagsgebeten in der Abubakar-Moschee in Mbarara, im Ankole-Kigezi-Muslimgebiet im Westen Ugandas, am 11. Oktober 2024. Sheikh Mubaje bedankte sich bei der muslimischen Führung der Region, insbesondere bei Kadhi Sheikh Abdallah Mukwaya, den Mitgliedern der UMSC-Generalversammlung und der muslimischen Gemeinschaft für ihre Bemühungen, vergangene Konflikte zu überwinden und die islamischen Werte der Brüderlichkeit und Einheit zu fördern.
Besondere Anerkennung zollte er der Jugend, die einen großen Teil der Gemeinschaft in der Moschee ausmacht, für ihre Initiative zur Renovierung der Moschee und dem Bau eines milliardenschweren Geschäftszentrums, das die Finanzierung islamischer Aktivitäten im Bezirk unterstützen soll. „Ich möchte der muslimischen Jugend meinen besonderen Dank aussprechen, die diese Projekte vorantreibt,“ sagte der Mufti.
Aufruf zu Mäßigung und Investitionen in Selbstständigkeit
Wie Uganda Radio Network berichtet, nutzte Sheikh Mubaje seine Rede auch, um die muslimische Jugend vor „fehlgeleiteten Scheichs“ zu warnen, die über soziale Medien Hassbotschaften verbreiten und nationale Führer, darunter den Präsidenten, die Buganda-Monarchie und den Mufti selbst, beleidigen. Solche Handlungen, so betonte er, schadeten dem Ansehen der Muslime und stünden im Widerspruch zu den islamischen Werten.
Neben den spirituellen Aspekten legte der Mufti auch besonderen Wert auf wirtschaftliche Selbstständigkeit. Er hob die jüngst gestartete Agrarinitiative des Islamrats hervor, die sich auf den Kaffeeanbau konzentriert, um das Einkommen muslimischer Haushalte im Ankole-Kigezi-Gebiet zu steigern. Diese Projekte sollen langfristig zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Gemeinschaft beitragen.
Auf eine Bitte des Regionalassistenten Sheikh Abdu-Karim Abdallah Katamba hin, sich an der Finanzierung des neuen Geschäftszentrums zu beteiligen, sagte der Mufti finanzielle Unterstützung zu und verkündete gleichzeitig die offizielle Fertigstellung der Renovierungsarbeiten an der Abubakar-Moschee.
Gemeinschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit
Die Rede des Mufti wurde von weiteren Ansprachen begleitet, darunter Beiträge des UMSC-Generalsekretärs Hon. Hadji Abbas Muluubya Ssekyanzi sowie des Vorsitzenden des Mbarara Muslim Districts, Haj Rashid Mukasa. Sie gaben Einblicke in die Fortschritte bei der Gemeindeentwicklung und den spirituellen Wachstum der muslimischen Gemeinschaft in der Region. Sheikh Dr. Ziyad Swaleh Lubanga hielt die Freitagsansprache und betonte die Bedeutung der Brüderlichkeit, wie sie im Heiligen Koran festgeschrieben ist.
Der Mufti, begleitet von Mitgliedern der UMSC-Führungsebene, besichtigte den Bau des Geschäftszentrums, das ein zentraler Bestandteil der wirtschaftlichen Stärkung der Region sein soll. Zu den Teilnehmern der Besichtigung gehörten unter anderem Dr. Ismail Gainamungu, ein Mitglied des UMSC-Exekutivkomitees, sowie Hon. Kassim Kaduyu, der die Generalversammlung der UMSC vertrat.