10 Jahre Haft für Honorine Porsche

Im aufsehenerregenden Verfahren um den versuchten bewaffneten Überfall auf die Rawbank-Filiale Victoire in Kinshasa hat das Militärgericht der Garnison Kinshasa-Gombe Honorine Porsche am Mittwoch, dem 26. November, zu zehn Jahren Haft verurteilt. Zusätzlich verhängte das Gericht eine Geldstrafe von 300 Millionen kongolesischen Franken, umgerechnet 113.500 Euro, als Entschädigung für erlittene Schäden.

Die Richter stuften Honorine Porsche als schuldig ein wegen bewaffneten Diebstahls sowie Handlungen, die als terroristische Aktivitäten eingestuft wurden. Der Vorsitzende, Major Freddy Eume, erklärte, dass gemäß Artikel 7 des Militärstrafgesetzbuches bei mehreren Straftatbeständen ausschließlich die höchste Strafe Anwendung findet.

Freispruch für Mitangeklagte

Während Honorine Porsche die volle strafrechtliche Verantwortung trägt, sprach das Gericht alle weiteren Angeklagten frei. Nach Ansicht der Richter reichten die vorgelegten Beweise nicht aus, um ihre direkte oder indirekte Beteiligung am Überfall nachzuweisen.

Der spektakuläre Fall, der im Oktober 2025 die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in Kinshasa auf sich zog, hatte wegen der Umstände des vereitelten Überfalls erhebliche Diskussionen ausgelöst.

Verlauf des Verfahrens von Honorine Porsche

Die Entscheidung folgt auf die Forderungen der Militärstaatsanwaltschaft vom 18. November, die im Rahmen einer öffentlichen Anhörung lebenslange Haft gegen Honorine Porsche beantragt hatte. Gegen die vier Mitangeklagten war damals die Todesstrafe gefordert worden. Zudem stellten die Zivilparteien umfangreiche Entschädigungsforderungen:

  • Rawbank verlangte 5 Millionen US-Dollar,
  • Die Republik forderte 10 Millionen US-Dollar.

Die Verteidigung von Honorine Porsche hatte die Ermittlungen als intransparente und unvollständige Verfahren kritisiert und auf angebliche Unregelmäßigkeiten hingewiesen.

Mit dem Urteil will die Militärjustiz ein deutliches Signal im Kampf gegen bewaffnete Kriminalität und als terroristisch eingestufte Taten in urbanen Zentren setzen. Die Entscheidung gilt als weiterer Schritt zur Stärkung der militärischen Strafverfolgung in der Demokratischen Republik Kongo, insbesondere vor dem Hintergrund wachsender öffentlicher Erwartungen an eine konsequentere Bekämpfung von Unsicherheit und Gewalt.

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