In mehreren Regionen Guineas haben zentrale politische Akteure ihre Wahlkampagnen gestartet. Die Veranstaltungen in Dabola, Mamou und Guéckédou zeigen unterschiedliche programmatische Schwerpunkte, die zugleich bestehende gesellschaftliche Herausforderungen widerspiegeln. Die Präsidentschaftswahl vom 28. Dezember 2025 bildet den Rahmen für eine intensive Mobilisierung in städtischen und ländlichen Gebieten.
RGP in Dabola: Bouna Keita setzt auf Landwirtschaft, Industrie und Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt
In Dabola stellte Bouna Keita, Kandidat des Rassemblement pour une Guinée Prospère (RGP), sein Wahlprogramm vor. Der Politiker kündigte tiefgreifende wirtschaftliche Reformen an und erklärte Modernisierung von Landwirtschaft und Industrie zum Kernstück seines Vorhabens. Keita bat seine Anhänger um geschlossene Unterstützung und verwies auf seine langjährige Kandidaturerfahrung seit 1993.
Ein Schwerpunkt seiner Rede galt dem Schutz von Frauen. Keita versprach Maßnahmen gegen innerfamiliäre Gewalt sowie den Ausbau öffentlicher Bildungseinrichtungen. Zugleich kündigte er an, seine Heimatpräfektur Dabola politisch aufzuwerten.
GMD in Mamou: Wahlkampfbeginn für die Unterstützer des amtierenden Präsidenten Mamadi Doumbouya

In Mamou eröffnete die Génération pour la Modernité et le Développement (GMD) ihre Kampagne zugunsten von Präsident Mamadi Doumbouya. Vertreter von Jugend- und Frauengruppen sowie lokale Religions- und Gemeindeautoritäten nahmen teil. Die Organisatoren betonten die Bedeutung eines friedlichen Ablaufs der Wahl.
Der Wahlkampfdirektor von Mamou stellte die Schwerpunkte des Programms des amtierenden Präsidenten vor. Im Mittelpunkt stehen laut GMD die Fortführung laufender Reformen, der Aufbau staatlicher Institutionen und ein langfristig angelegtes Entwicklungsmodell. Die GMD ruft zu einer geschlossenen Unterstützung auf und betont die Bedeutung lokaler Mobilisierung und Koordination.
ARP in Guéckédou und Macenta: Mohamed Nabé wirbt mit Versprechen zu Gehältern, Bildung und nationaler Einheit
Der Kandidat der Alliance pour le Renouveau et le Progrès (ARP), Mohamed Nabé, setzte in der Waldregion eigene Akzente. Er kündigte eine Erhöhung des Mindestlohns für Staatsbedienstete auf sieben Millionen GNF sowie eine umfassende Bildungsreform an. Die Zuweisung eines Drittels des nationalen Haushalts an den Bildungssektor bildet nach seinen Angaben einen zentralen Teil seines Programms.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die nationale Kohäsion. Nabé spricht sich für Mechanismen der Versöhnung zwischen den Gemeinschaften aus und setzt auf erhöhte Investitionen in den Grundschulbereich. Zudem kündigte er an, eine Entwicklungsbank für Landwirtschaft aufzubauen und Frauenprogramme zu fördern.
Ein Wahlkampf mit unterschiedlichen Prioritäten
Die parallelen Kampagnen zeigen die Vielfalt der Themen, die die politische Agenda in Guinea prägen. Wirtschaftliche Reformen, Bildung, soziale Kohäsion, Kampf gegen Gewalt und regionale Entwicklung gehören zu den zentralen Schwerpunkten der drei politischen Akteure. Die Dynamik der kommenden Wochen dürfte entscheidend sein, da die Mobilisierung in den Regionen weiterhin an Bedeutung gewinnt.