Robert Gam seit zehn Tagen vermisst
Der Generalsekretär der PSF, Robert Gam, wird seit dem 20. September 2024 vermisst. Weder seine Familie noch sein politisches Umfeld haben seitdem ein Lebenszeichen von ihm erhalten. Zahlreiche politische Parteien, Menschenrechtsorganisationen und die Zivilgesellschaft im Tschad vermuten eine Entführung. Die Zeitung L’Observateur weist in diesem Zusammenhang auf die angespannten politischen Verhältnisse hin und beschuldigt das Regime, Gam gezielt verschwinden gelassen zu haben, um den PSF zu schwächen. „Dies ist mehr als nur eine Schikane – es ist der Versuch, den PSF durch die Beseitigung seiner Führungsfiguren auszuradieren“, so das Blatt.
Der PSF selbst ist überzeugt, dass Gam von den Sicherheitsdiensten entführt wurde. Wie Le Regard berichtet, fordert der PSF seine unverzügliche Freilassung. Nur wenige Tage vor seinem Verschwinden hatte Gam öffentlich angekündigt, den PSF nach dem Tod des Parteigründers Yaya Dillo wiederzubeleben. Abba Garde berichtete, dass dies eine neue Ära für die Partei eingeläutet habe, die jedoch erneut von Repression bedroht wird.
Die Bedingungen des GCAP für die Wahlen im Tschad
Währenddessen laufen die Vorbereitungen für die am 29. Dezember geplanten Parlaments- und Kommunalwahlen auf Hochtouren. Le Visionnaire hebt hervor, dass die Partei Les Transformateurs von Dr. Succès Masra eine große Konvention am 4. und 5. Oktober plant, um ihre politische Strategie festzulegen.
Andererseits geht der Groupe de Concertation des Acteurs Politiques (GCAP) nicht so schnell auf die Teilnahme an den Wahlen ein. L’Observateur fasst die fünf Bedingungen zusammen, die das GCAP an eine Teilnahme knüpft. Diese umfassen die Einrichtung realer Wahlbüros, die Anwesenheit von Parteidelegierten in den Wahllokalen, eine öffentliche Auszählung der Stimmen, die Übergabe von Protokollen an die Delegierten und die Aushängung der Wahlergebnisse in den Büros. Mit diesen Maßnahmen will das GCAP die Transparenz und Fairness des Wahlprozesses gewährleisten.
Diese Revue zeigt die anhaltenden politischen Spannungen im Tschad: auf der einen Seite das mysteriöse Verschwinden eines Oppositionsführers, auf der anderen Seite die Forderungen nach transparenten und fairen Wahlen in einem Land, das von Misstrauen gegenüber seinen Institutionen geprägt ist.