Wahlen in Gambia: Ex-Vizepräsident Ousainou Darboe startet in den Wahlkampf

In Gambia hat der Vorsitzende der United Democratic Party (UDP), Ousainou Darboe, seine landesweite politische Tour im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2026 begonnen. Der Auftakt fand am 11. Dezember 2025 in der North Bank Region statt und wurde von einer großen Zahl von Parteianhängern begleitet. Darboe positionierte sich dabei als Präsidentschaftskandidat der UDP und stellte soziale, landwirtschaftliche und institutionelle Reformen in den Mittelpunkt seiner Ansprachen. Er bezeichnete einen Wahlsieg der UDP als einen Erfolg für das gesamte Land.

Auftakt der UDP-Tour in der North Bank Region

Die landesweite Tour von Ousainou Darboe begann in der North Bank Region und markiert den formellen Start seiner politischen Mobilisierung als Präsidentschaftskandidat der UDP für die Wahl im Jahr 2026. Nach Angaben der Partei war die Veranstaltung von einer hohen Beteiligung von Parteimitgliedern und Unterstützern geprägt. Anwesend waren neben Darboe auch hochrangige Parteifunktionäre, Abgeordnete der Nationalversammlung, regionale Parteivertreter sowie Jugend- und Frauenorganisationen der UDP.

Die Tour ist Teil der Strategie der UDP, den direkten Austausch mit der Bevölkerung in allen Regionen des Landes zu suchen, lokale Anliegen aufzunehmen und die politischen Leitlinien der Partei darzulegen. Laut Parteikreisen soll der Dialog mit Gemeinden dazu beitragen, das Vertrauen in demokratische Prozesse zu stärken und politische Teilhabe zu fördern.

Politische Botschaften und soziale Zusagen

In seiner Ansprache erklärte Darboe, ein Wahlsieg der UDP im Jahr 2026 sei „der Sieg aller Gambier“. Er betonte, dass eine von der UDP geführte Regierung darauf abzielen werde, soziale Härten zu lindern und staatliche Leistungen gerechter zugänglich zu machen. Insbesondere wandte er sich an die Bevölkerung von Niumi und erklärte, eine künftige UDP-Regierung werde deren Sorgen ernst nehmen und konkrete Verbesserungen umsetzen.

Ein zentrales Thema seiner Rede war die Landwirtschaft. Darboe hob hervor, dass die Bedürfnisse der Landwirte stärker berücksichtigt werden müssten. Für die Region Niumi kündigte er an, im Falle eines Wahlsiegs ein System des Garten- und Gemüseanbaus einzuführen, um Einkommen zu diversifizieren und die lokale Nahrungsmittelproduktion zu stärken. Ergänzend stellte er den Aufbau von Kühl- und Lagermöglichkeiten für landwirtschaftliche Erzeugnisse in Aussicht, um Nachernteverluste zu reduzieren.

Wasser- und Gesundheitsversorgung als politische Schwerpunkte

Ein weiterer Schwerpunkt der Reden Darboes war die Grundversorgung. Er erklärte, der Zugang zu sauberem Trinkwasser sei ein grundlegendes Recht der Bürgerinnen und Bürger. „Niemand sollte um Wasser bitten müssen“, sagte er vor den Versammelten. Für die Gemeinde Jinak sicherte er zu, dass unter einer UDP-Regierung innerhalb eines Jahres eine verlässliche Trinkwasserversorgung eingerichtet werde.

Auch das Gesundheitssystem thematisierte Darboe ausführlich. Er versprach, dass unter seiner Führung alle Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ihre medizinische Versorgung innerhalb Gambias erhalten sollen. Damit griff er verbreitete Kritik an der unzureichenden Ausstattung des Gesundheitswesens und den hohen Kosten für Behandlungen im Ausland auf.

Institutionelle Reformen und Amtszeitbegrenzung

Neben sozialen und wirtschaftlichen Fragen nahm Darboe auch institutionelle Reformen in den Blick. In Bezug auf die politische Ordnung Gambias bekräftigte er seine Unterstützung für eine verbindliche Begrenzung der Amtszeiten des Präsidenten. Unter seiner Führung solle kein Staatsoberhaupt länger als zwei Amtszeiten regieren. Diese Zusage knüpft an die seit Jahren geführte Debatte über Verfassungsreformen und die Stärkung demokratischer Institutionen im Land an.

Parteidynamik und Übertritte junger Menschen

Die Veranstaltung in der North Bank Region war auch von parteiinternen Entwicklungen geprägt. Während des Treffens traten nach Angaben der UDP mehr als 100 junge Menschen aus Upper Niumi offiziell der Partei bei. Diese Übertritte wurden von der Parteiführung als Signal wachsender Unterstützung gewertet, insbesondere unter jungen Wählerinnen und Wählern, die einen großen Teil der gambischen Bevölkerung ausmachen.

Die Jugend- und Frauenstrukturen der UDP spielten bei der Organisation der Veranstaltung eine sichtbare Rolle. Parteivertreter erklärten, dass die Mobilisierung dieser Gruppen für den Wahlkampf 2026 von zentraler Bedeutung sei.

Fortsetzung der landesweiten Mobilisierung

Nach dem Auftakt in der North Bank Region soll die Tour in weiteren Teilen des Landes fortgesetzt werden. Geplant sind Stationen in Kerewan, Ballangharr sowie im Dorf Kunting in der Central River Region. Auch dort will Darboe nach Angaben der Partei Gespräche mit lokalen Gemeinschaften führen und politische Schwerpunkte der UDP erläutern.

Wie die lokale Presse berichtet, versteht die UDP die landesweite Tour als langfristige Vorbereitung auf die Präsidentschaftswahl 2026 und als Mittel, ihre politische Präsenz außerhalb urbaner Zentren zu stärken.

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