UN: Neuorientierung der afrikanischen Zukunft

Im Rahmen der Präsentation des Berichts „Redefining African Futures: The State, Resilience, and Pathways to Progress“ hat Antonio Pedro, stellvertretender Exekutivsekretär der Vereinten Nationen für Afrika, eindringlich betont: „Diese Worte sind nicht nur ein Leitmotiv, sondern ein Aufruf, unsere Hoffnung zu nähren.“

Aufruf zum Handeln

Er ermutigte die Anwesenden, über Rhetorik hinauszugehen und in die Realität von Fortschritt und Resilienz einzutauchen.

Pedro betonte, dass das Thema der Veranstaltung nicht nur eine Diskussion darstelle, sondern einen klaren Aufruf zum Handeln, um über rhetorische Versprechen hinauszugehen. Er forderte die Anwesenden auf, sich auf die Realität des Fortschritts und die Resilienz Afrikas zu konzentrieren.

Fünf zentrale Publikationen

Pedro verwies auf fünf wesentliche Publikationen, die die Grundlage der Diskussion bilden und die Herausforderungen sowie Chancen für Afrikas Entwicklung beleuchten:

„Solving Paradoxes of Africa’s Development: Financing, Energy and Food Systems“ (OSAA)
Diese Publikation thematisiert die strukturellen Herausforderungen Afrikas in Bezug auf Finanzierung, Energie und Ernährung. Sie analysiert, wie diese Bereiche miteinander verwoben sind und wie sie gemeinsam für nachhaltige Entwicklung angegangen werden können.

„Transformative Industrial Policy for Africa“ (ECA)
Hier wird die Notwendigkeit einer transformativen Industriepolitik hervorgehoben, um Afrikas wirtschaftliches Potenzial auszuschöpfen. Die Veröffentlichung bietet Leitlinien für die Entwicklung industrieller Sektoren, die für die Schaffung von Arbeitsplätzen und den wirtschaftlichen Aufstieg entscheidend sind.

„Challenges and Opportunities: The Future of Africa“ (Jakkie Cilliers)
Diese Arbeit betrachtet die aktuellen Herausforderungen, denen der Kontinent gegenübersteht, sowie die Möglichkeiten für zukünftige Entwicklungen. Cilliers diskutiert, wie Afrika seine Position in der globalen Wirtschaft stärken kann.

„Africa’s Path to 2063: Choice in the Face of Great Transformation“ (NEPAD und Pardee)
Diese Publikation legt einen langfristigen Plan für Afrikas Entwicklung bis 2063 dar. Sie beschreibt die notwendigen Schritte, um den Kontinent auf einen nachhaltigen und integrativen Wachstumspfad zu bringen.

„SDGs for All: Africa“ (Earth4All)
Dieser Bericht fokussiert auf die Implementierung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) in Afrika und die Herausforderungen, die damit verbunden sind. Er bietet Empfehlungen zur Überwindung von Hindernissen und zur Maximierung von Synergien zwischen verschiedenen Zielen.

Pedro bemerkte: „Diese Arbeiten erkennen Afrikas Reichtum und Potenzial an, sprechen aber auch die paradoxen Herausforderungen an, die eine nachhaltige Entwicklung behindern.“

Die Resilienz Afrikas

Trotz der Herausforderungen, wie wirtschaftlicher Ungleichheit und der durch die Pandemie verstärkten Vulnerabilität, zeigte sich Pedro optimistisch: „In jeder Ecke des Kontinents gibt es Samen der Hoffnung.“ Er hob hervor, wie Gemeinschaften zusammenarbeiten, um lokale soziale Schutzsysteme zu etablieren und sich gegenseitig zu unterstützen. Ebenso betonte er die Innovationskraft der Jugend und die wichtige Rolle afrikanischer Frauen in der Gesellschaft.

“Potential Schafft keine Schulen oder Arbeitsplätze!”

Er betonte, dass Hoffnung allein nicht ausreiche, um nachhaltige Entwicklung zu fördern. Stattdessen müsse diese Hoffnung durch gezielte Maßnahmen, eine klare Vision und effektive Umsetzung unterstützt werden. Zudem kritisierte er die weit verbreitete Vorstellung, dass Afrikas Potenzial allein den Fortschritt sichern könne. „Potenzial allein schafft keine Schulen oder Arbeitsplätze“, erklärte er.

Pedro plädierte für ein gemeinsames Engagement von Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft zur Schaffung von Werten, die sich an vier Grundpfeilern orientieren: wirtschaftlichem Gewinn, Umwelt, sozialer Verantwortung und guter Regierungsführung. Er forderte einen integrierten Entwicklungsansatz, um die Agenda der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) zu erreichen und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu stärken.

Ein Aufruf zur Zusammenarbeit

Abschließend appellierte Pedro an alle Akteure: „Um Afrikas Wettbewerbsvorteile langfristig auszubauen, müssen wir Silo-Denken überwinden.“ Der gesamte Staat, einschließlich der Regierungsinstitutionen, muss sich auf eine integrierte Strategie konzentrieren, die alle Sektoren miteinander verknüpft.

„Es liegt an uns, eine harmonische und menschenwürdige Zukunft für Afrika zu schaffen“, schloss er.

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