Bei der 80. UN-Generalversammlung in New York betonte Marokkos Premierminister Aziz Akhannouch die Notwendigkeit friedlicher Lösungen für die zahlreichen Konflikte im Nahen Osten und in Afrika.
UN-Generalversammlung im Zeichen von Konfliktlösungen
Mit Blick auf Gaza forderte er einen sofortigen Waffenstillstand und die Rückkehr zu Verhandlungen. Humanitäre Hilfe müsse ohne Vorbedingungen und Einschränkungen in das Gebiet gelangen, unterstrich er und verwies auf die zentrale Rolle des Hilfswerks UNRWA. Ein Palästinenserstaat mit Ostjerusalem als Hauptstadt und Gaza als integraler Bestandteil dürfe nicht länger hinausgezögert werden.
Akhannouch erklärte zudem, Marokko fühle sich verpflichtet, die heiligen Stätten, darunter das Aqsa-Moschee-Areal, zu schützen. Gleichzeitig versicherte er die Solidarität seines Landes mit Katar, Syrien und Libanon angesichts der israelischen Angriffe. Auch in Libyen, Jemen, Sudan und Somalia müssten Konflikte durch Dialog und Konsens beigelegt werden – stets unter Wahrung von Souveränität und territorialer Integrität.
Westsahara-Frage und internationale Unterstützung

Ein Schwerpunkt seiner Rede war die Westsahara-Frage. Der Regierungschef stellte klar, dass die Autonomieinitiative unter marokkanischer Souveränität die einzige realistische Lösung darstelle. Diese Position finde wachsende internationale Unterstützung.
„Es ist an der Zeit, die Seite dieses künstlichen Konflikts umzuschlagen“, erklärte er. Die Sahara sei „ein Land voller Chancen“. Er verwies zudem auf die sozioökonomische Transformation in den südlichen Provinzen, die durch Entwicklungsinitiativen und Investitionen zu einer strategischen Plattform für Sicherheit und Zusammenarbeit geworden seien.
Akhannouch zu Multilateralismus und Afrikas Rolle
Akhannouch zitierte König Mohammed VI. mit den Worten, die Welt stehe vor geopolitischen Umbrüchen, die gemeinsames Handeln erforderten. Marokko trete für ein Multilateralismus-Modell ein, das auf souveräner Gleichheit und territorialer Integrität basiere. Afrika müsse seine Herausforderungen in Chancen verwandeln und sein Zukunftspotenzial mit Ehrgeiz ausschöpfen.
بتعليمات سامية من جلالة الملك محمد السادس، نصره الله، أتشرف بترؤس الوفد المغربي المشارك في أشغال الدورة الثمانين للجمعية العامة للأمم المتحدة، التي تنعقد بنيويورك.
— رئيس الحكومة المغربية (@ChefGov_ma) September 22, 2025
وعلى هامش هذا الحدث الأممي، شاركتُ اليوم في المؤتمر الدولي رفيع المستوى حول التسوية السلمية لقضية فلسطين وتحقيق حل… pic.twitter.com/YbtAlVl6kR
Auch auf die Chancen und Risiken neuer Technologien ging Akhannouch ein. Künstliche Intelligenz dürfe nicht ungenutzt bleiben, müsse jedoch verantwortungsvoll eingesetzt werden. Als Co-Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft 2030 mit Spanien und Portugal werde Marokko die Fähigkeit unter Beweis stellen, internationale Großprojekte umzusetzen und „das wahre, schöne Gesicht Afrikas“ zu präsentieren.