Ugandas Vizepräsidentin Jessica Rose Epel Alupo bekräftigte bei der UN-Generalversammlung das Bekenntnis ihres Landes zum Multilateralismus. Uganda stelle Truppen für Friedenseinsätze in Somalia und garantiere das Umfassende Friedensabkommen im Südsudan. „Wir ersuchen um größere internationale Unterstützung für regional geführte Friedenskonsolidierungs- und Stabilisierungsinitiativen“, sagte sie. Alupo rief zu verstärkter Kooperation auf, um Ursachen von Konflikten, Klimawandel und Terrorismus anzugehen. Sie verlangte eine Reform des Sicherheitsrats mit zwei ständigen und zwei nichtständigen Sitzen für Afrika. Wie UN Web TV berichtet, unterstrich sie, dass die Vereinten Nationen dafür den geeigneten Rahmen bieten.
Alupo über Flüchtlingsaufnahme, SDGs und nationale Kapazitäten
Uganda beherbergt 1,93 Millionen Geflüchtete und integriert sie durch Landzuteilungen sowie den Zugang zu öffentlichen Diensten. Dieses Modell gerät jedoch unter Druck, weil internationale Unterstützung sinkt. Steigende weltpolitische Spannungen erschweren die Erfüllung der Verpflichtungen zur Agenda 2030. Alupo warnte: „Flüchtlingsaufnahme darf keine Schuldenlast werden.“ Uganda bekenne sich zu den Menschenrechten. Seit 2005 fänden auf allen Ebenen regelmäßige, freie und faire Wahlen statt.
H.E. Jessica Alupo, delivers Uganda’s 🇺🇬 National Statement on behalf of H.E. President Yoweri Kaguta Museveni, underscoring Uganda’s vision for peace, security & sustainable development. 🌍
— Uganda at the United Nations (@ugandamissionun) September 26, 2025
Besides contributing the largest troops at the African Union Mission in Somalia #AMISOM,… pic.twitter.com/nFduozylLU
Im Bildungsbereich verwies sie auf frühe staatliche Weichenstellungen. Uganda führte 1987 als erstes Land südlich der Sahara die allgemeine Grundschulbildung ein und 2007 die sekundäre Allgemeinbildung. Das Gesundheitssystem werde ausgebaut. Die HIV/Aids-Strategie gelte als Modell politischen Willens und zivilgesellschaftlicher Mitwirkung; 96 Prozent der diagnostizierten Personen erhielten Behandlung. Diese Leistungen stützten die SDGs, könnten aber ohne ausreichende Finanzierung gefährdet sein.
Rolle im Globalen Süden und wirtschaftspolitische Positionen
Als amtierende Vorsitzende der Blockfreienbewegung warb Uganda für den Pakt über das Recht auf Entwicklung. Alupo verurteilte einseitige Zwangsmaßnahmen, die ohne Mandat des Sicherheitsrats verhängt werden. Solche Maßnahmen träfen Zivilisten und unterminierten die Versorgung mit grundlegenden Gütern. Uganda stehe in Solidarität mit dem palästinensischen und dem sahrauischen Volk, denen Selbstbestimmung und Souveränität weiterhin verwehrt seien.

Mit Blick auf Ressourcenpolitik kritisierte sie „wiederauflebende Formen des Rechts des Stärkeren“ und imperiale Haltungen, die Afrika als „freie Mine“ betrachteten. Uganda setze auf Partnerschaften mit gegenseitigem Nutzen bei der Nutzung natürlicher Ressourcen. Dazu gehörten Wertschöpfung im Land, Technologietransfer und faire Beteiligungsstrukturen.
Alupo betonte, dass die UN80-Reforminitiative Momentum für strukturelle Veränderungen liefere. Dazu zählten eine breitere Vertretung Afrikas im Sicherheitsrat sowie mehr Einfluss in den Steuerungsgremien von IWF und Weltbank. Für die Umsetzung der SDGs seien langfristige, konzessionäre Finanzierungen und verlässliche Mittel für Aufnahmeländer zentral.