UDP nominiert Ousainou Darboe Präsidentschaftskandidat für Wahl 2026

Die United Democratic Party (UDP) in Gambia hat Ousainou Darboe offiziell zum Spitzenkandidaten für die Präsidentschaftswahl 2026 bestimmt. Bei der parteiinternen Vorwahl am 9. September setzte sich Darboe gegen die Mitbewerber Borry Touray und Amadou Sanneh durch. Laut Foroyaa erhielt er breite Zustimmung der Parteibasis.

Hintergrund und politische Bedeutung der Entscheidung

Die Auswahl des 77-jährigen Menschenrechtsanwalts knüpft an die lange Geschichte der UDP an. Die Partei wurde 1996 unter Darboes Führung gegründet, nachdem mehrere Oppositionsparteien durch das damalige Regime von Yahya Jammeh verboten worden waren. Bereits bei ihrer ersten Wahlbeteiligung erreichte sie 36 Prozent der Stimmen und etablierte sich als zentrale Oppositionskraft.

Seitdem tritt die UDP regelmäßig gegen die Regierungsparteien an. 2016 war Darboe inhaftiert, während die Partei Teil der Koalition war, die Adama Barrow ins Präsidentenamt brachte. Nach dem Bruch mit Barrow entwickelte sich die UDP zur größten Oppositionspartei. Die Nominierung Darboes für 2026 gilt daher als entscheidender Moment im politischen Wettbewerb Gambias.

Aufrufe zur Einheit und Disziplin

Nach seiner Bestätigung rief Darboe die Mitglieder auf, Geschlossenheit zu zeigen und die Prinzipien der Demokratie zu wahren. „Nun, die UDP gehört allen Parteimitgliedern und es ist eine Partei, die an demokratische Prinzipien und Werte glaubt,“ erklärte er laut Foroyaa. Er forderte insbesondere die Jugendorganisation zu Disziplin und Respekt gegenüber der Parteiführung auf. Zudem betonte er, dass soziale Medien konstruktiv genutzt werden sollten, um Korruption zu bekämpfen, statt zur Verbreitung von Fehlinformationen.

Auch die Vorsitzende des Auswahlkomitees, Agi Yamudum Yarboe, hob hervor, dass das Verfahren die demokratischen Grundsätze der Partei widerspiegele. Sie sagte: „Wir sind bereit, die bevorstehenden Wahlen zu gewinnen, und wir haben alle Aktivisten aufgefordert, sich hinter dem Spitzenkandidaten zu versammeln.“

Unterstützung und Kritik innerhalb der UDP Partei

Yankuba Darboe, Vorsitzender des Brikama Area Council, würdigte Ousainou Darboe als geeigneten Kandidaten, um „Veränderungen für die Gambier“ herbeizuführen. Gleichzeitig gibt es innerparteiliche Debatten über Erneuerung. Der Rückzug von Talib Bensouda, Bürgermeister von Banjul, aus der Kandidatenliste verdeutlichte bestehende Spannungen. Nach Angaben von The Standard will die Parteiführung einen innerparteilichen Versöhnungsprozess einleiten, um Spaltungen zu überwinden.

Kontext: Herausforderung für Präsident Barrow

Mit Darboes Nominierung zeichnet sich ein erneutes Duell mit Präsident Adama Barrow ab. Bei der Wahl 2021 hatte Barrow seine zweite Amtszeit gewonnen. Die politische Landschaft hat sich seither verändert, und Beobachter erwarten einen intensiven Wahlkampf zwischen UDP und der regierenden National People’s Party (NPP).

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