Sambia will Drehkreuz für Ostafrikas Luftverkehr werden

In Lusaka fand am 4. September 2025 die SAATM Pilot Implementation Project Airshow statt. Gastgeber waren die sambische Zivilluftfahrtbehörde (CAA), die Afrikanische Zivilluftfahrtkommission (AFCAC) und die Gemeinschaft des östlichen und südlichen Afrika (COMESA). Das Treffen stand unter dem Motto „Beschleunigung der Liberalisierung des Luftverkehrs in Afrika zur Verbesserung der kontinentalen Konnektivität und Integration“.

Sambias Ambitionen im Luftverkehr

Sambias Verkehrs- und Logistikminister Frank Tayali verwies auf laufende Investitionen in den Ausbau von Flughäfen und neue Frachtabfertigungsdienste. Diese Maßnahmen sollen das Land in die Lage versetzen, steigende Passagier- und Warenströme aufzunehmen. Außerdem sollen sie die Chancen des liberalisierten Luftverkehrsmarktes besser nutzen. Ziel ist es, Sambia als Knotenpunkt des regionalen Luftverkehrs zu etablieren.

Luftverkehr als Treiber von Integration und Handel

Dr. Dev Haman, stellvertretender Generalsekretär für Finanzen bei COMESA, unterstrich die wirtschaftliche Bedeutung des Sektors. Der Luftverkehr generiere jährlich rund 63 Milliarden US-Dollar an Wirtschaftsleistung und sichere über sieben Millionen Arbeitsplätze in Afrika. Haman erklärte: „Ohne ein effizientes und zuverlässiges Luftverkehrssystem würde der innerafrikanische Handel, der derzeit nur 15 Prozent des gesamten Handelsvolumens ausmacht, weiterhin erheblich eingeschränkt bleiben.“

Auch die Generalsekretärin der AFCAC, Adefunke Adeyemi, stellte den übergeordneten Kontext heraus: „Heute geht es um mehr als Luftfahrtpolitik. Es geht darum, Afrikas Integration zu erschließen, Städte und Gemeinschaften zu verbinden. Auch Handel und Tourismus zu fördern und die freie Bewegung von Menschen, Waren und Ideen zu ermöglichen.“ Sie betonte, dass die Liberalisierung im Rahmen des Single African Air Transport Market (SAATM) als Flaggschiffprojekt der Agenda 2063 der Afrikanischen Union gilt.

Sambia als Vorreiter

Adeyemi lobte die Rolle Sambias bei der Umsetzung von SAATM. Das Land gehörte zu den ersten elf Staaten, die das Verpflichtungsdokument unterzeichneten. Damit signalisiert Lusaka nicht nur politischen Willen, sondern auch praktische Bereitschaft, den afrikanischen Binnenluftverkehr zu fördern.

Unterstützung durch die Europäische Union

Die Delegation der Europäischen Union in Sambia, unter Leitung von Massimo Bonannini, bezeichnete das SAATM-Pilotprojekt als Katalysator für Integration und Mobilität. Nach EU-Angaben hat die Union in den vergangenen 15 Jahren mehr als acht Millionen Euro in Sambias Luftfahrtsektor investiert. Dies umfasst insbesondere den Ausbau von Kapazitäten, die Verbesserung von Sicherheits- und Regulierungsstandards sowie die Entwicklung von Institutionen und Politikrahmen.

Strategische Bedeutung von SAATM

Das Single African Air Transport Market ist eine der zentralen Initiativen der Afrikanischen Union. Ziel ist es, nationale Märkte zu öffnen und Barrieren abzubauen. Auch soll der Luftverkehr als Motor für Handel, Tourismus und wirtschaftliche Diversifizierung eingesetzt werden. Für Länder wie Sambia bietet dies die Chance, sich als logistisches Drehkreuz zu positionieren. Es ermöglicht ihnen, eine Schlüsselrolle bei der kontinentalen Integration einzunehmen.

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