Madagaskars Präsident Andry Nirina Rajoelina stellte bei seiner Rede vor der UN-Generalversammlung die Fortschritte seines Landes in den vergangenen fünf Jahren heraus.
Nationale Entwicklung und Infrastrukturprojekte
„Madagaskar, wie viele afrikanische Länder, verfügt über reiche, reichlich vorhandene natürliche Ressourcen; dennoch war unsere Entwicklung zu lange langsam“, erklärte er. Seine Regierung habe mit gezielten Maßnahmen die Modernisierung vorangetrieben: Der Bau der ersten Autobahn des Landes, die Modernisierung des Transportsystems sowie die Errichtung von Tausenden Wohnungen seien Teil dieser Transformation. Auch im landwirtschaftlichen Bereich werde verstärkt auf Mechanisierung gesetzt, um Armut zu bekämpfen.
Energie- und Wirtschaftspolitik

Ein zentrales Ziel sei die Energiewende: Bis 2028 soll der Anteil erneuerbarer Energien auf 70 Prozent steigen. Dafür werde das Land seine umfangreichen Kapazitäten in Solar-, Wind- und Wasserkraft nutzen. Zudem verwies Rajoelina auf die Errichtung von Industrie- und Gewerbeparks, die die wirtschaftliche Diversifizierung unterstützen sollen.
Als amtierender Vorsitzender der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) hob er die Bedeutung des African Growth and Opportunity Act (AGOA) hervor, das 14 Mitgliedstaaten Zugang zum US-Markt ermöglicht. Dieses Programm sichere allein in der SADC-Region 358.000 Arbeitsplätze, vor allem in der Textilindustrie. Eine Nichtverlängerung hätte „ernste soziale Konsequenzen“ und gefährde die Perspektiven tausender junger Menschen. Jährlich exportiere die SADC Waren im Wert von über 11 Milliarden US-Dollar in die USA.
Klimawandel und Schutz der Natur
Rajoelina bezeichnete Madagaskar als „Sanctuary of Nature“. Gleichzeitig sei das Land besonders von Naturkatastrophen betroffen: Zyklone träfen häufiger und mit größerer Zerstörungskraft, während Überschwemmungen Ernten vernichteten und Einkommen bedrohten. Daher forderte er Klimagerechtigkeit und erinnerte die Industrienationen an ihre Zusagen für Anpassungsfinanzierung.
Madagaskar habe ein massives Wiederaufforstungsprogramm gestartet, bei dem jährlich Millionen Bäume gepflanzt werden. Das Land sei zudem der „G-Zero“-Koalition beigetreten, deren Mitglieder Klimaneutralität anstreben. „Unsere Ambition ist es, unsere Wälder wiederherzustellen und die grüne und blaue Wirtschaft zu entwickeln“, sagte er.
H.E. Andry Nirina Rajoelina, President of the Republic of Madagascar 🇲🇬@UN #GeneralDebate
— Journal of the United Nations (@Journal_UN_ONU) September 24, 2025
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Angesichts einer demografischen Entwicklung, die nicht mit dem Wirtschaftswachstum Schritt halte, betonte er auch die Ausweitung von Programmen zur Familienplanung. Darüber hinaus kündigte er an, dass Madagaskar mehrere tausend Quadratmeter Büroflächen für ein erweitertes UN-Büro zur Verfügung stellen werde.