Der mauretanische Präsident und derzeitige Vorsitzende der Afrikanischen Union, Mohamed Ould Cheikh El-Ghazouani, betonte in seiner Rede in Madrid die Bedeutung der neuen Strategie Spanien-Afrika 2024–2028. Die Veranstaltung fand unter der Leitung des spanischen Premierministers Pedro Sanchez statt und unterstreicht die wachsende Bedeutung der Partnerschaft zwischen Spanien und dem afrikanischen Kontinent.
Der Besuch El-Ghazouanis in Spanien umfasste auch ein Treffen mit König Felipe VI. im Palast La Zarzuela am 12. Mai 2024. König Felipe empfing den Präsidenten der Islamischen Republik Mauretanien gemeinsam mit Fernando Sampedro Marcos, dem spanischen Staatssekretär für die Europäische Union. Begleitet wurde El-Ghazouani von der mauretanischen Botschafterin in Spanien, Zeineb El y Salem, sowie von Nani Ould Chrougha, dem Kabinettsdirektor des Präsidenten.
Dieses Treffen war eine Fortsetzung der engen Beziehungen zwischen Spanien und Mauretanien, nachdem König Felipe den Präsidenten bereits während seines Arbeitsbesuchs in Spanien im März 2022 empfangen hatte. El-Ghazouani, der seit dem 1. August 2019 Präsident ist, wurde am 29. Juni 2024 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Geografische, menschliche und kulturelle Verbindungen als Grundlage
Präsident El-Ghazouani begann seine Rede mit einem Dank an Spanien für die Solidarität und Unterstützung in Zeiten der Not, insbesondere angesichts jüngster Naturkatastrophen. Er würdigte die engen geografischen, kulturellen und historischen Verbindungen zwischen Spanien und Afrika, die eine solide Grundlage für die bilaterale Zusammenarbeit bilden.
„Diese Verbindungen haben es uns ermöglicht, reiche und vielfältige Beziehungen aufzubauen, die auf Freundschaft, gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Interessen beruhen“, erklärte El-Ghazouani.
Prioritäten der Strategie Spanien-Afrika
Die neue Strategie zielt darauf ab, die Zusammenarbeit in Schlüsselbereichen zu vertiefen und nachhaltige Lösungen für gemeinsame Herausforderungen zu entwickeln. El-Ghazouani hob hervor, dass die Initiative mit den Zielen der Agenda 2063 der Afrikanischen Union in Einklang steht.
- Ökologische und energetische Transition: Afrika trägt wenig zur globalen CO₂-Bilanz bei, leidet jedoch unverhältnismäßig stark unter den Folgen des Klimawandels. Daher sollen erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien gemeinsam vorangetrieben werden. Afrika sei, so El-Ghazouani, eine Quelle ungenutzter Potenziale in diesem Bereich, die sowohl Afrika als auch Europa zugutekommen könnten.
- Friedenssicherung und Stabilität: Frieden und Sicherheit seien die Voraussetzung für jede Form von Entwicklung. Präsident El-Ghazouani würdigte Spaniens Engagement im Kampf gegen Terrorismus, organisierte Kriminalität und irreguläre Migration.
- Wirtschaftliche Integration und Handelsförderung: El-Ghazouani rief spanische Unternehmen dazu auf, stärker in Afrika zu investieren und sich aktiv an der Dynamik der Afrikanischen Freihandelszone (AfCFTA) zu beteiligen. Besonders betonte er die Bedeutung der geplanten Verdreifachung der spanischen Hilfe für die Sahelzone.
- Entwicklung des Humankapitals: Investitionen in Bildung, Gesundheit und Jugendförderung stehen im Mittelpunkt. Mit 62 % der afrikanischen Bevölkerung unter 25 Jahren sei die Förderung von Bildung und Chancengleichheit entscheidend für die Zukunft des Kontinents.
Tripartite Zusammenarbeit: Afrika, Spanien und Europa
Präsident El-Ghazouani betonte, dass die Strategie Spanien-Afrika 2024–2028 nicht nur bilateral angelegt sei, sondern als Modell für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa dienen könne.
África no es una opción para España, es una decisión. Compartimos un espacio y desafíos comunes.
La estrategia España-África 2025-2028 que hoy presentamos refuerza nuestro espíritu de asociación para afrontar juntos el futuro y aprovechar las oportunidades que se presentan. pic.twitter.com/0a3HhJpgch
— José Manuel Albares (@jmalbares) December 5, 2024
Er würdigte die Verpflichtung Spaniens, mit gezielten Investitionen und humanitärer Hilfe zur Lösung der komplexen Herausforderungen in Afrika beizutragen. Gleichzeitig unterstrich er die Notwendigkeit, robuste Mechanismen zur Überwachung der Umsetzung dieser Pläne zu schaffen, um konkrete Ergebnisse für die betroffenen Gemeinschaften zu gewährleisten.
Zum Abschluss seiner Rede bekräftigte Präsident El-Ghazouani die Entschlossenheit der Afrikanischen Union, diese Strategie aktiv zu unterstützen und zu einer erfolgreichen Umsetzung beizutragen. „Gemeinsam können Spanien und Afrika ein beispielhaftes und gegenseitig vorteilhaftes Partnerschaftsmodell schaffen“, so der Präsident.