In einem offiziellen Kommuniqué, das am Sonntag, dem 26. Oktober 2025, in Abidjan veröffentlicht wurde, hat Jean-Louis Billon, Kandidat des Congrès Démocratique (CODE), seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl vom 25. Oktober eingeräumt und dem amtierenden Präsidenten der Elfenbeinküste Alassane Ouattara zu dessen Sieg gratuliert.
Kandidat des CODE ruft zu Einheit und Zusammenarbeit auf
„Ivorerinnen und Ivorer, ich möchte heute, am 26. Oktober, dem Präsidenten der Republik, Alassane Ouattara, meine republikanischen Glückwünsche zu seinem Sieg aussprechen, wie ihn die ersten von uns gesammelten Ergebnisse erkennen lassen“, erklärte Billon.
Communiqué officiel
— Jean Louis Billon (@JLBillon_) October 26, 2025
Abidjan, le 26 octobre 2025
Ivoiriennes, Ivoiriens,
Populations résidentes en Côte d'Ivoire,
Je tiens, ce jour, 26 octobre 2025, à adresser mes félicitations républicaines au Président de la République, Alassane Ouattara, pour sa victoire annoncée par les… pic.twitter.com/aGAgMuITNU
Er dankte zugleich seinen Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen und hob die Arbeit seines Teams während des Wahlkampfs hervor:
„Ihr Engagement, eure Energie und euer Glaube an eine gerechtere und wohlhabendere Côte d’Ivoire bleiben der Motor meines Handelns.“
Der CODE-Vorsitzende rief zur nationalen Einheit auf und appellierte an alle politischen Akteure, den Weg des Dialogs und der Zusammenarbeit zu wählen:
„Die Seite, die sich nun öffnet, muss die des Zusammenhalts, der Einheit und der gemeinsamen Arbeit für unsere Nation sein. Es lebe die Côte d’Ivoire – in Frieden, Würde und Hoffnung.“
CEI bestätigt deutliche Führung Ouattaras
Kurz vor Billons Erklärung hatte der Sprecher der Unabhängigen Wahlkommission (Commission Électorale Indépendante, CEI), Émile Ebrottié, die vierte Zwischenrunde der vorläufigen Ergebnisse veröffentlicht. Diese bestätigen die klare Führung des Präsidenten Ouattara in zahlreichen Wahlbezirken im In- und Ausland.
Nach Angaben der CEI setzte sich Ouattara in fast allen Regionen des Landes an die Spitze, während seine Konkurrentinnen und Konkurrenten – Simone Gbagbo (MGC), Jean-Louis Billon (CODE), Henriette Lagou (GP-Paix) und Ahoua Don Mello (Indépendant) – deutlich hinter ihm lagen.

Im Ausland, etwa in Deutschland, erreichte Ouattara laut den von der CEI übermittelten Zahlen 82,81 Prozent der Stimmen. Simone Gbagbo kam auf 7,69 Prozent, Henriette Lagou auf 0,23 Prozent, Jean-Louis Billon auf 2,71 Prozentund Ahoua Don Mello auf 3,62 Prozent. Die Wahlbeteiligung in den Auslandskonsulaten lag bei 29,21 Prozent.
Menschenrechtsbeobachter fordern Transparenz bis zur endgültigen Verkündung
Parallel dazu erklärte das Regroupement des Acteurs Ivoiriens des Droits Humains (RAIDH), dass es seine Wahlbeobachtung bis zur endgültigen Bekanntgabe der Ergebnisse fortsetzen werde.
In einer Mitteilung vom 26. Oktober betonte RAIDH seine Entschlossenheit, „zur Stärkung der Demokratie und des Rechtsstaates in der Côte d’Ivoire“ beizutragen. Das Netzwerk hatte 50 nationale Beobachter im Einsatz, die landesweit den Ablauf des Wahlprozesses bewerteten.
RAIDH verwies auf einen angespannten politischen Kontext mit polarisierter Rhetorik, vereinzelten Gewaltausbrüchen und einer anhaltenden Vertrauenskrise zwischen Regierung und Opposition. Schwierigkeiten bei der Überarbeitung der Wählerlisten hätten insbesondere junge Erstwähler und Frauen von der vollen Teilnahme ausgeschlossen.
Zudem kritisierte die Organisation Einschränkungen der Meinungs- und Versammlungsfreiheit, die ihrer Ansicht nach ein „friedliches politisches Umfeld“ beeinträchtigen könnten. RAIDH rief die Behörden und politischen Parteien auf, „die Ergebnisse transparent und zügig zu veröffentlichen“ und jegliche Gewalt zu vermeiden.
Der endgültige Bericht der Beobachtermission soll nach der offiziellen Ergebnisverkündung vorgelegt werden und Empfehlungen zur Verbesserung künftiger Wahlprozesse enthalten.
Ouattara vor vierter Amtszeit

Nach vorläufigen Ergebnissen deutet alles auf einen klaren Sieg von Präsident Alassane Ouattara hin, der sich um eine umstrittene vierte Amtszeit beworben hatte. Seine Wiederwahl dürfte den politischen Kurs der Elfenbeinküste in den kommenden Jahren prägen.
Oppositionskandidaten wie Jean-Louis Billon und Simone Gbagbo haben sich bislang gemäßigt gezeigt, während kleinere Gruppierungen und zivilgesellschaftliche Akteure die CEI auffordern, „alle Unregelmäßigkeiten sorgfältig zu prüfen“.