

Die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC) wird gemeinsam mit den Regierungen von Kenia und Uganda sowie der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) am 20. und 21. Oktober 2025 eine Market Sounding Conference in Kampala, Uganda, ausrichten. Im Mittelpunkt steht die Finanzierung des 193 Kilometer langen multinationalen Schnellstraßenprojekts Kenya–Uganda Expressway, das die Städte Kisumu–Busia (Kenia) mit Kakira–Malaba (Uganda) verbinden soll.
Das Projekt ist Teil des Northern Transport Corridor, einer strategischen Verkehrsachse, die den Handel, den Personenverkehr und die wirtschaftliche Integration in der Region fördern soll. Es umfasst auch die Modernisierung der Grenzposten Busia, Malaba und Lwakhakha zu sogenannten One-Stop Border Posts (OSBPs), um die Zollabfertigung zu beschleunigen und den grenzüberschreitenden Waren- und Personenverkehr zu erleichtern.
Ostafrikanische Gemeinschaft will regionale Integration durch nachhaltige Infrastruktur stärken
„Dieses Projekt geht weit über den Bau einer Straße hinaus. Es ist eine moderne, sichere und effiziente Lebensader für Handel, Mobilität und wirtschaftliche Chancen in Ostafrika“, erklärte Andrea Ariik Malueth, stellvertretender Generalsekretär der EAC für Infrastruktur, Planung und Produktive Sektoren.
Er bezeichnete die bevorstehende Konferenz als „Wendepunkt“ für nachhaltige Infrastrukturentwicklung durch private und öffentliche Finanzierung. Ziel sei es, Handelsströme zu erleichtern, Transportkosten zu senken und neue Investitionsmöglichkeiten für Millionen von Menschen in der Region zu schaffen.
Fokus auf Finanzierung, Machbarkeit und Nachhaltigkeit
Während der zweitägigen Konferenz sollen Regierungsvertreter, internationale Finanzinstitutionen, Entwicklungsbanken und private Investoren die Machbarkeitsstudien, Verkehrsprognosen sowie Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen des Projekts erörtern.
Ein zentrales Thema ist der sogenannte Bankability Report, der verschiedene Modelle für öffentlich-private Partnerschaften (PPP) enthält, um das Projekt langfristig finanzierbar und nachhaltig zu gestalten.
„Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den Austausch zwischen allen Akteuren – von Investoren bis zu Entwicklungsbanken – um tragfähige Finanzierungsansätze zu diskutieren und gemeinsame Lösungen zu entwickeln“, so Malueth weiter.
Impulse für Handel und regionale Entwicklung
Das Schnellstraßenprojekt gilt als eines der bedeutendsten Infrastrukturvorhaben in Ostafrika. Es soll die Verkehrszeiten und Transportkosten zwischen den beiden Ländern deutlich reduzieren und so den innerafrikanischen Handel im Rahmen der EAC stärken. Die Expressstraße wird zugleich als Korridor dienen, um Waren von den Häfen Mombasas schneller in das Binnenland, darunter Uganda, Ruanda, Burundi und den Südsudan, zu transportieren.
Die EAC erwartet, dass die Konferenz starkes Investoreninteresse wecken wird. Die Ergebnisse sollen zu einer abgestimmten Strategie führen, die ökologische und soziale Standards berücksichtigt und die regionale Integration weiter vertieft.