Neuer AFRICOM-Kommandeur zu Besuch in Marokko

In Umsetzung der Hohen Königlichen Weisungen empfing Abdeltif Loudyi, Ministerdelegierter beim Premierminister und verantwortlich für die Verwaltung der Nationalen Verteidigung, am Montag den neuen Kommandeur des US Africa Command (AFRICOM)General Dagvin Anderson, zu einem offiziellen Arbeitsbesuch in Marokko. Das Treffen unterstreicht die strategische Bedeutung der marokkanisch-amerikanischen Verteidigungskooperation im Rahmen der Verteidigungs-Roadmap 2020–2030, die beide Staaten seit Oktober 2020 verbindet.

Stärkung der bilateralen Partnerschaft

Laut einer Mitteilung des Generalstabs der Königlich Marokkanischen Streitkräfte (FAR) würdigten beide Seiten die „Exzellenz der Beziehungen“ zwischen Marokko und den Vereinigten Staaten sowie die hohe Dynamik der militärischen Zusammenarbeit. Loudyi und Anderson betonten ihre Entschlossenheit, die strategische Partnerschaft zu vertiefen und auf neue Themenfelder auszuweiten – darunter die Förderung einer eigenständigen marokkanischen Verteidigungsindustrie.

Im Zentrum der Gespräche stand die Weiterentwicklung gemeinsamer Ausbildungsprogramme, der Wissenstransfer sowie die Modernisierung und Einsatzfähigkeit der Forces Armées Royales (FAR).

Treffen mit General Berrid: Kooperation auf operativer Ebene

Ebenfalls am Montag empfing General Mohammed Berrid, Generalinspekteur der FAR und Kommandeur der Südzone, General Anderson zu einem ausführlichen Gespräch im Hauptquartier der FAR in Rabat. Beide Generäle sprachen über die „vielschichtigen Aspekte“ der bilateralen Militärkooperation und über Wege, diese „in einem Geist vertieften Partnerschafts“ auszubauen.

Im Mittelpunkt standen operative Themen wie gemeinsame Manöverstrategische Interoperabilität und Kapazitätsaufbau. Besonders hervorgehoben wurde das jährliche „African Lion“-Manöver, das als größtes multinationales Militärmanöver Afrikas gilt und seit Jahren als Symbol der engen Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften beider Länder dient.

AFRICOM will regionale Sicherheit und Stabilität

Neben den bilateralen Fragen widmeten sich die Gespräche auch der Sicherheitslage in Nord– und Westafrika. General Anderson und General Berrid tauschten Einschätzungen über regionale Bedrohungen, insbesondere durch Terrorismus, organisierte Kriminalität und grenzüberschreitende Instabilität, aus. Beide Seiten bekräftigten ihren Willen, den Beitrag Marokkos zur regionalen Stabilität weiter zu stärken – sowohl über bilaterale Mechanismen als auch im Rahmen internationaler Kooperationen.

Anderson lobte ausdrücklich den Professionalismus und die Einsatzfähigkeit der marokkanischen Streitkräfte, die eine „führende Rolle in der Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnerarmeen“ spielen und zur „Förderung von Frieden und Sicherheit“ auf dem Kontinent beitragen.

Ein Pfeiler der transatlantischen Sicherheitsarchitektur

Die militärischen Beziehungen zwischen Marokko und den USA gelten als eine der stabilsten Partnerschaften auf dem afrikanischen Kontinent. Ihr Fundament bildet ein breites Spektrum gemeinsamer Projekte:

  • Austauschprogramme im Bereich der taktischen und strategischen Ausbildung,
  • gemeinsame Operationen und Manöver,
  • technologische Kooperation bei Beschaffung und Wartung von Ausrüstung,
  • sowie der Aufbau einer modernen Verteidigungsindustrie zur Stärkung marokkanischer Eigenständigkeit.

Die Kooperation wird in Washington wie in Rabat als zentrale Säule der regionalen Sicherheitsarchitektur betrachtet. Mit der Ernennung von General Dagvin Anderson – der zuvor leitende Funktionen im US Central Command innehatte – sendet die US-Regierung das Signal, die Präsenz und das Engagement des AFRICOM in Nordafrika künftig zu intensivieren.

Hintergrund: Die Verteidigungs-Roadmap 2020–2030

Die bilaterale Verteidigungs-Roadmap, die am 2. Oktober 2020 in Rabat unterzeichnet wurde, bildet die Grundlage für langfristige Kooperation in Ausbildung, Forschung, Nachrichtenaustausch und Rüstungskooperation. Sie dient dazu, die Fähigkeit beider Länder zur gemeinsamen Krisenbewältigung zu stärken und die Zusammenarbeit bei Friedensmissionen, Cybersicherheit und maritimer Überwachung zu vertiefen.

Verwandte Beiträge
Total
0
Share