Der neue Befehlshaber des U.S. Africa Command (AFRICOM), General Dagvin Anderson, hat bei seiner ersten Afrikareise die Bedeutung Ostafrikas für regionale und internationale Sicherheit hervorgehoben. Zwischen dem 31. August und dem 3. September besuchte er Dschibuti, Somalia und Kenia, wo er mit politischen Entscheidungsträgern, Militärführungen und US-Soldaten zusammentraf.
Gespräche in Dschibuti über regionale Sicherheit
In Dschibuti führte Anderson Gespräche mit Verteidigungsminister Hassan Omar Mohamed und Generalstabschef Zakaria Cheik Ibrahim. Themen waren die Bedrohung durch terroristische Gruppen in Somalia und im Jemen sowie die Bedeutung der bilateralen Sicherheitskooperation. „Mein Auftrag ist es, für die Sicherheit des amerikanischen Volkes zu sorgen. Dazu gehört, mit Partnern zusammenzuarbeiten, wenn wir einer gemeinsamen Bedrohung gegenüberstehen“, erklärte Anderson.
Fokus Somalia: Terrorismusbekämpfung und Partnerunterstützung

In Mogadischu traf Anderson den somalischen Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud, US-Botschafter Jonathan Riley sowie Vertreter der Sicherheitskräfte im Gemeinsamen Operations- und Koordinationszentrum.
Er wies auf die sicherheitspolitische Relevanz Somalias hin: „Ich kam zuerst nach Ostafrika wegen der Bedeutung dieser Region, sie liegt an einer weltweiten Schnittstelle.“ Anderson nannte Al-Shabaab, ein mit al-Qaida verbundenes Netzwerk, sowie den Islamischen Staat (ISIS) als zentrale Bedrohungen.
Er führte zudem Gespräche mit dem Sonderbeauftragten der Afrikanischen Union für Somalia, El Hadji Ibrahima Diene, und mit Vertretern der Mission AUSSOM. Anderson betonte die Rolle afrikanischer Truppen: „Die Vereinigten Staaten leisten vielfältige Unterstützung, aber es sind die afrikanischen Partner, die den Kampf führen.“
AFRICOM bestätigte, dass in den Golis-Bergen im Norden Somalias Anfang September mehrere Luftschläge gegen ISIS-Ziele in Kooperation mit der somalischen Regierung durchgeführt wurden. Die Operationen zielten darauf ab, die Handlungsfähigkeit von ISIS-Somalia zu schwächen.
US-Luftschläge in den Golis-Bergen
Zwischen dem 31. August und dem 2. September führte AFRICOM in Abstimmung mit der somalischen Regierung mehrere Luftschläge in den Golis-Bergen, rund 50 Kilometer südwestlich von Bosaso, durch. Ziel war es, die operative Schlagkraft von ISIS-Somalia zu verringern und geplante Angriffe zu verhindern.
Nach Angaben von AFRICOM erfolgten die Angriffe in enger Koordination mit den somalischen Streitkräften. Details zu eingesetzten Einheiten oder Waffensystemen wurden aus Gründen der Einsatzsicherheit nicht veröffentlicht. Der Standort in den Golis-Bergen gilt als Rückzugsgebiet von ISIS-Somalia, das für Ausbildung, Logistik und Planung genutzt wird.
“These lethal strikes demonstrate our resolve and commitment to ensuring Americans and our partners remain safe from the threat of global terrorism.” – Gen. Dagvin Anderson, Commander, U.S. Africa Command. pic.twitter.com/0A8Lmn6eX2
— U.S. Africa Command (AFRICOM) (@USAfricaCommand) August 26, 2025
Anderson erläuterte die Vorgehensweise: „Wir lieferten unseren Partnern Aufklärung und gezielte Luftunterstützung. Sie wiederum hatten die Entschlossenheit, in die Berge vorzurücken, die Terroristen zu bekämpfen und das Gebiet zu sichern.“ Ziel sei es gewesen, den Rückzug und die erneute Etablierung der Gruppen zu verhindern.
Zwischenfall bei Kismayo
Am 4. September kam es nahe Kismayo zu einem Angriff mit indirektem Feuer auf US- und Partnerkräfte. Es wurden keine Verletzten oder Sachschäden gemeldet. AFRICOM betonte, dass Al-Shabaab häufig überhöhte Darstellungen solcher Vorfälle verbreite, um das Vertrauen der Bevölkerung in die Sicherheitskräfte zu untergraben.
Treffen in Kenia: Partnerschaft und Ausbildung
In Nairobi sprach Anderson mit Präsident William Ruto und General Charles Kahariri, dem Oberkommandierenden der kenianischen Streitkräfte. Zudem besuchte er den Stützpunkt Manda Bay, wo US-Soldaten gemeinsam mit kenianischen Einheiten stationiert sind. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf Terrorismusbekämpfung und regionale Stabilität.