Militärbasis: Macron setzt auf Dschibuti für die indo-pazifische Strategie Frankreichs

Der französische Präsident Emmanuel Macron unterstrich bei einem Treffen mit dem dschibutischen Präsidenten Ismaïl Omar Guelleh die entscheidende Rolle Dschibutis für Frankreichs militärische und geopolitische Strategie in der indo-pazifischen Region.

„Unsere Präsenz in Dschibuti ist ein integraler Bestandteil unserer seit 2018 verstärkten indo-pazifischen Strategie“, erklärte Macron während seines Besuchs, bei dem er auch französische Truppen besuchte.

Eine strategische Ausnahme in Afrika

Während Frankreich in den letzten Jahren seine Truppen aus mehreren afrikanischen Ländern wie Mali, Burkina Faso und Niger abziehen musste, betonte Macron, dass Dschibuti eine besondere Position einnimmt.

„Die Natur unserer Präsenz in Dschibuti ist grundlegend anders. Sie spiegelt sowohl die Sicherheitsbedürfnisse Dschibutis als auch Frankreichs Ambitionen im indo-pazifischen Raum wider“, fügte er hinzu.

Dschibutis Lage an der Bab-el-Mandeb-Straße, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet, macht das Land zu einem Schlüsselpunkt für den internationalen Seehandel und die Sicherheit in einer geopolitisch sensiblen Region.

Neuausrichtung der Strategie für die französischen Militärbasen

Vor den französischen Truppen betonte Macron die Bedeutung der Militärbasis in Dschibuti als „Projektionspunkt“ für Einsätze in Afrika und darüber hinaus. Diese Basis ist eine der letzten großen französischen Militärinstallationen in Afrika und wird angesichts des schwindenden französischen Einflusses in anderen afrikanischen Ländern zunehmend wichtiger.

Vertiefung der bilateralen Beziehungen

Präsident Guelleh hob die „privilegierte Beziehung“ zwischen Dschibuti und Frankreich hervor, die durch die Erneuerung des Verteidigungspartnerschaftsvertrags im Juli 2024 gestärkt wurde. Er begrüßte auch die Unterzeichnung von zwei Abkommen: eines zur Errichtung eines neuen Flughafens und eines zur Entwicklung einer nationalen Raumfahrtbehörde.

Die beiden Präsidenten diskutierten außerdem regionale Themen, wobei Macron die Notwendigkeit eines Dialogs zur Beendigung des Konflikts im Sudan betonte.

Historische und aktuelle Verbindungen

Die Beziehungen zwischen Frankreich und Dschibuti reichen von der Kolonialzeit bis zur heutigen strategischen Partnerschaft, die auf militärischer Zusammenarbeit basiert:

  • Historischer Hintergrund: Dschibuti war von 1896 bis 1977 französisches Territorium. Diese Vergangenheit prägt die heutigen Beziehungen.
  • Militärische Präsenz: Die französischen Streitkräfte in Dschibuti (FFDj) spielen eine Schlüsselrolle bei Operationen in Afrika, insbesondere in den Bereichen Terrorismusbekämpfung, maritime Sicherheit und Ausbildung.
  • Geopolitische Bedeutung: Dschibutis strategische Lage an einer der weltweit wichtigsten Schifffahrtsstraßen macht es zu einem unverzichtbaren Standort für Frankreichs Interessen in Afrika und im Indo-Pazifik.

Neben der militärischen Zusammenarbeit pflegen die beiden Länder auch wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen. Dschibuti ist ein frankophones Land, in dem die französische Sprache weiterhin eine wichtige Rolle spielt.

Die Beziehungen zwischen Frankreich und Dschibuti bleiben somit vielschichtig und sind sowohl historisch verwurzelt als auch durch aktuelle strategische Interessen geprägt.

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