Das zweitägige Wirtschaftsforum am internationalen Messegelände von Tripolis verzeichnet eine breite Teilnahme von mehr als 150 italienischen und zahlreichen libyschen Unternehmen. Vier Hauptthemen stehen im Fokus: Energie und Bergbau, Infrastrukturentwicklung, Gesundheitswesen und pharmazeutische Industrie sowie Fischerei und Landwirtschaft.
Meloni erklärte, dass die Beziehungen zwischen Libyen und Italien weiterhin gestärkt werden und Italien entschlossen sei, Libyen auf dem Weg zur Stabilität und wirtschaftlichen Entwicklung aktiv zu unterstützen. „Libyen ist ein wichtiger wirtschaftlicher Partner für Italien; wir bekräftigen das Engagement der italienischen Regierung, das Land bei seinen Schritten zur Stabilität und nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung zu unterstützen,“ sagte Meloni. Als erste europäische Nation habe Italien zudem die Beschränkungen für Geschäftsreisende beider Länder aufgehoben, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern. Ferner kündigte sie die Wiederaufnahme der Flüge durch die italienische Fluggesellschaft ab Januar kommenden Jahres an.
Wirtschaftsforum: Sieben Kooperationsabkommen zur Förderung bilateraler Zusammenarbeit
Am Rande des Wirtschaftsforums unterzeichneten die libysche Regierung der nationalen Einheit und die italienische Regierung sieben Abkommen, die verschiedene Sektoren der bilateralen Zusammenarbeit umfassen. Dazu gehören:
- Zivilluftfahrt: Ein Memorandum of Understanding (MoU) zwischen den Luftfahrtbehörden beider Länder zur Stärkung der zivilen Luftfahrt.
- Handelskammern: Ein MoU zwischen dem libyschen Ministerium für Kommunalverwaltung und der Libysch-Italienischen Handelskammer sowie ein Abkommen zwischen dem Allgemeinen Verband der libyschen Handelskammern und seinem italienischen Pendant.
- Exportförderung: Ein Abkommen zwischen dem libyschen Exportentwicklungszentrum und der italienischen Außenhandelsbehörde.
- Entwicklungszusammenarbeit: Ein MoU zwischen der libyschen Regierung und der italienischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit sowie der Agentur „Semista“.
- Bankwesen und Finanzen: Ein Abkommen zwischen der Libyschen Außenbank und der Libysch-Italienischen Handelskammer.
- Gesundheitswesen: Ein Kooperationsabkommen im Gesundheitssektor zwischen der libyschen Behörde für medizinische Dienste und der italienischen „GKSD Investment Foundation“.
Diese Abkommen sollen die bilaterale Zusammenarbeit stärken und bieten neue Möglichkeiten für nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Libyen.
Wirtschaftlicher und kultureller Austausch als Basis für eine strategische Partnerschaft
Laut der Nachrichtenagentur LANA ist das Wirtschaftsforum ist nicht nur auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit beschränkt; kulturelle und akademische Aktivitäten werden ebenfalls organisiert, um den Austausch zwischen beiden Ländern zu fördern. Der libysche Minister für Kabinettsangelegenheiten, Adel Jumaa, erklärte, das Wirtschaftsforum markiere eine „neue und solide Phase für Libyen hin zu einer strategischen Kooperation mit Italien“. Jumaa äußerte die Hoffnung, dass diese Zusammenarbeit „Universitäten und Forschungsprojekte verbindet“ und auch libyschen Studenten durch Studienprogramme in Italien neue Perspektiven eröffnen könne.
Neben den wirtschaftlichen Sektoren fördert das Forum auch eine enge Zusammenarbeit in der Forschung und Ausbildung, um langfristig die Kapazitäten Libyens zu stärken. Laut Jumaa bietet die Veranstaltung „großes Potenzial, um durch den Austausch von Wissen und Technologie die Entwicklung beider Länder zu unterstützen“.
Bedeutung der strategischen Partnerschaft für Libyen und Italien
Italien und Libyen pflegen seit vielen Jahren intensive Beziehungen, die durch Initiativen wie das Wirtschaftsforum gefestigt werden. Premierministerin Meloni unterstrich, dass diese Zusammenarbeit in verschiedenen Sektoren neue Arbeitsplätze schaffen und nachhaltige Projekte in den Bereichen Energie, Gesundheitsversorgung und Infrastruktur vorantreiben könne. Die Veranstaltung in Tripolis wird als ein Meilenstein für beide Länder gewertet, da sie die Basis für zukünftige wirtschaftliche und politische Stabilität schaffen und die Rahmenbedingungen für Investitionen und Technologietransfer fördern soll.