Diese Entscheidung erfolgte nach der Überprüfung der Gebühren- und Zuschlagspolitik durch das Exekutivdirektorium des IWF, wie die Geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, erklärte. Dies geschieht in einem herausfordernden globalen Umfeld, das besonders Länder in Afrika stark belastet.
Senkung der Kreditkosten um 36 %
Das beschlossene Maßnahmenpaket senkt die Kreditkosten um 36 %, wodurch die Zahl der Länder, die von Zuschlägen betroffen sind, von 20 auf 13 bis 2026 reduziert wird. „Diese Reformen sind entscheidend, um die finanzielle Belastung unserer Mitgliedsländer zu verringern und gleichzeitig die finanzielle Stabilität des IWF zu wahren“, erklärte Georgieva.
Zu den Reformen gehören:
- Reduzierung des Aufschlags über den Zins der Sonderziehungsrechte (SZR),
- Anhebung der Schwelle für zuschlagsbasierte Kosten,
- Senkung der Zeit-basierten Zuschläge, und
- Erhöhung der Schwellenwerte für Bereitstellungsgebühren.
Diese Maßnahmen treten am 1. November 2024 in Kraft und bieten eine erhebliche Entlastung, insbesondere für acht Länder, die ab diesem Zeitpunkt keine Zuschläge mehr zahlen müssen, darunter vier afrikanische Länder.
Afrikanischer Fokus: Stärkung der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit
Am 22. Oktober 2024 trafen sich der Afrikanische Caucus und der IWF in Washington, um gemeinsam die wirtschaftlichen Herausforderungen des Kontinents zu diskutieren. Im Anschluss an das Treffen veröffentlichten Wale Edun, Nigerias Finanzminister und Vorsitzender des Afrikanischen Caucus, und Kristalina Georgieva eine gemeinsame Erklärung. Beide betonten die Notwendigkeit, Afrikas wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu stärken, um die komplexen Herausforderungen des Kontinents zu bewältigen.
„Die Region steht vor einer schwierigen wirtschaftlichen Landschaft, die durch geopolitische Spannungen, hohe Kreditkosten und soziale Instabilität geprägt ist“, erklärte Edun. Trotz dieser Herausforderungen seien Fortschritte bei der Reduzierung der Inflation und Stabilisierung der öffentlichen Verschuldung erzielt worden.
Gemeinsame Prioritäten für Afrika
Die gemeinsamen Bemühungen konzentrieren sich auf wirtschaftliche Erholung, Bekämpfung von Ungleichgewichten und Förderung von Investitionen in Entwicklungsprojekte. Ein besonderer Fokus liegt auf der Verbesserung der Inlandsressourcenmobilisierung, die durch Governance-Reformen und mehr Transparenz im Finanzwesen unterstützt werden soll. Das kürzlich ins Leben gerufene Joint Domestic Resource Mobilization Initiative (JDRMI), das vom IWF und der Weltbank unterstützt wird, zielt darauf ab, die Effizienz der Einnahmen und die Entwicklung lokaler Finanzmärkte zu verbessern.
African Caucus and the IMF reaffirm commitment to strengthening Africa's economic resilience. https://t.co/Qpc57fdasp pic.twitter.com/b6MKO17hae
— IMF Africa (@IMFAfrica) 23. Oktober 2024
Die Reduzierung der Kreditkosten ist ein wesentlicher Schritt, um Afrika den Zugang zu erschwinglicher Finanzierung zu erleichtern, insbesondere im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel und die Pandemieprävention. Der Resilience and Sustainability Trust (RST) des IWF bietet bereits längerfristige, erschwingliche Finanzierungen für diese Herausforderungen.
Neuordnung der IWF-Quoten und Afrikas wachsender Einfluss
Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist die 16. Überprüfung der IWF-Quoten, die zu einer 50-prozentigen Erhöhung der Mitgliederquoten geführt hat. Dies wird insbesondere Entwicklungsländern zugutekommen, die eine größere Beteiligung und Stimmrechte innerhalb des IWF erhalten. Georgieva hob hervor, dass die Ernennung eines 25. Exekutivdirektors aus Afrika ein weiterer Schritt zur Verstärkung der afrikanischen Präsenz und Beteiligung im IWF ist.
Fortschritte und Ausblick
Die Entscheidung des IWF, die Kreditkosten zu senken und gleichzeitig Afrikas wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu stärken, markiert einen wichtigen Wendepunkt für die Zukunft des Kontinents. „Gemeinsam sind wir verpflichtet, Afrikas Widerstandskraft zu stärken und die vielen Herausforderungen anzugehen, denen der Kontinent gegenübersteht“, erklärte Georgieva. Die Maßnahmen zur Reduzierung der Kreditkosten und die Unterstützung bei der wirtschaftlichen Erholung sind zentrale Schritte, um die afrikanischen Länder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu bringen.