Vom 24. bis 25. September 2024 fand der Workshop in der nordburundischen Stadt Ngozi statt. Aimée Laurentine Kanyana, Ombudsfrau des Landes, betonte in ihrer Eröffnungsrede die Notwendigkeit, dass Frauen im Sinne des Staatsmottos „Twese hamwe birashoboka“ („Gemeinsam können wir es schaffen“) solidarisch zusammenarbeiten. Sie hob hervor, dass die burundische Regierung erhebliche Fortschritte bei der Förderung der Rechte von Frauen gemacht habe. Allerdings müssten Frauen weiterhin ihre bisherigen Errungenschaften überprüfen, um den weiteren Weg für eine verbesserte Teilhabe an der politischen und sozialen Entwicklung des Landes zu ebnen.
Gesellschaftliche Barrieren und ungleiche Ressourcenverteilung
Zu den größten Hindernissen, die Frauen an der vollen Teilnahme am öffentlichen Leben hindern, zählen laut Kanyana tief verankerte gesellschaftliche Strukturen. Diese stellen Frauen systematisch hinter Männer und tragen dazu bei, dass Frauen sowohl in der Sozialisation als auch im Bildungssystem entwertet werden. Diese sozialen Konstruktionen erschweren den Frauen nicht nur den Zugang zu Ressourcen, sondern auch die Kontrolle über diese. Dieser Mangel an Kontrolle behindere die Teilhabe von Frauen sowohl im sozio-politischen als auch im wirtschaftlichen Bereich des Landes.
„Der begrenzte Zugang und die fehlende Kontrolle über Ressourcen verwehrt es den Frauen, ihre praktischen und strategischen Bedürfnisse zu erfüllen“, erklärte die Ombudsfrau. Dadurch verbleiben Frauen in einer Position der Machtlosigkeit, was ihre Beteiligung an Entscheidungsprozessen erheblich einschränkt. Eine weitere Hürde sei die in der Gesellschaft verankerte, exklusive und gewalttätige Männlichkeit, die ebenfalls die Gleichstellung der Geschlechter behindere.
Förderung von Frauenkooperativen
Während eines Panels am Rande des Workshops lobte die Ombudsfrau den Fortschritt der Frauenkooperative „Abakenyezi turumwe“, die Frauen aus verschiedenen politischen Parteien wie CNDD-FDD, UPRONA und CNL vereint. Diese Kooperative, bestehend aus Frauenführungen von zehn politischen Parteien, hat durch das „Burundi Leadership Training Program“ (BLTP) Schulungen in friedlicher Konfliktlösung und gemeinsamer Entwicklung erhalten. Bislang haben 30 dieser Frauen finanzielle Unterstützung von der BLTP erhalten, um gemeinsame Entwicklungsprojekte zu realisieren.
Am Workshop nahmen auch Frauen teil, die von der Plattform der BLTP unterstützt werden, sowie Frauenführungen und männliche Führungskräfte, die sich für positive Männlichkeitsbilder einsetzen. Sie alle eint das Ziel, die Hindernisse zu überwinden, die Frauen von einer vollen und gleichberechtigten Teilhabe an Burundis sozio-politischem Leben abhalten.