Friedensgespräche inmitten humanitärer Krise?

In den letzten Tagen haben sich die Führer der sudanesischen Streitkräfte und der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) offen für Friedensgespräche gezeigt. Diese Entwicklungen treten vor dem Hintergrund eines über 17 Monate andauernden Konflikts auf, der das Land in eine tiefe humanitäre Krise gestürzt hat.

Bereitschaft zur Zusammenarbeit

Laut Meldungen von AfricaNews hat General Abdel Fattah al-Burhan, der Oberbefehlshaber der Armee, seine Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit zur Beendigung des Konflikts bekundet. Auch RSF-Kommandeur Mohamed Hamdan Dagalo bekräftigte sein Engagement für Verhandlungen und betonte: „Der Weg zum Frieden liegt im Dialog, nicht in der Gewalt.“ Trotz dieser signifikanten Äußerungen bleibt die Situation angespannt, da beide Anführer weiterhin Schuldzuweisungen für die anhaltenden Gewalttaten austauschen.

Humanitäre Krise Betrifft 73% der Bevölkerung

Die UN-Sicherheitsratsabgeordneten äußerten sich besorgt über die verheerenden humanitären Bedingungen im Sudan. Laut Martha Ama Akyaa Pobee, UN-Assistentin für Afrika, hat die aktuelle Welle der Gewalt in El Fasher zu „erschreckenden Leidensbedingungen“ geführt. Die Belagerungen durch die RSF haben die Zivilbevölkerung erheblich betroffen, und es herrschen Hungersnotbedingungen im Zamzam-Lager südlich von El Fasher. „Es ist eine vergessene Krise“, betonten einige Abgeordnete, die auf die Dringlichkeit der humanitären Hilfe hinwiesen.

Die humanitäre Krise betrifft mittlerweile 9 Millionen Menschen im Sudan, was 73 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Die UN warnen vor einer drohenden Hungersnot und appellieren an die internationale Gemeinschaft, dringend zu handeln. Trotz der Bereitstellung finanzieller Mittel und humanitärer Hilfe gestaltet sich der Zugang zu den Hilfsbedürftigen als äußerst schwierig.

Deutschlands Engagement in der humanitären Hilfe

Die Bundesregierung hat sich als einer der Hauptgeber für humanitäre Hilfe in der Region positioniert. Im Jahr 2023 stellte Deutschland bereits 58,5 Millionen Euro zur Verfügung, und für 2024 sind zusätzliche Mittel in Höhe von 35 Millionen Euro vorgesehen. Es wird jedoch betont, dass „mehr humanitäre Diplomatie“ erforderlich ist, um den Zugang zu den Hilfsbedürftigen zu verbessern.

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