Deutschland und die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) haben ihre Partnerschaft bekräftigt und eine neue Finanzierungszusage in Höhe von 49 Millionen Euro (rund 82 Milliarden Naira) vereinbart. Die Mittel sollen Projekte in den Bereichen Frieden, Sicherheit, wirtschaftliche Entwicklung und Gesundheit fördern. Die Vereinbarung wurde am 4. und 5. November 2025 bei bilateralen Regierungsverhandlungen im ECOWAS-Kommissionssitz in Abuja (Nigeria) beschlossen.
Vertiefung der deutsch-westafrikanischen Zusammenarbeit

An den Gesprächen nahmen unter anderem Annett Günther, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Nigeria und bei ECOWAS, sowie Christoph Rauh, Afrikadirektor im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), teil. Die ECOWAS-Delegation wurde von Vizepräsidentin Damtien L. Tchintchibidja geleitet.
Ziel der Beratungen war es, die Zusammenarbeit in zentralen Bereichen – gute Regierungsführung, regionale Integration, nachhaltige Energie, Gesundheitswesen und Krisenprävention – weiter zu vertiefen. Deutschland unterstützt ECOWAS in seinen Reformbestrebungen und beim Ausbau institutioneller Kapazitäten.
Strategische Schwerpunkte der Kooperation
Die neue Vereinbarung umfasst 32,8 Millionen Euro für Finanzkooperation und 16,2 Millionen Euro für technische Zusammenarbeit.
Die Mittel fließen in Programme zur Förderung von Friedensprozessen, klimafreundlicher Energieversorgung, wirtschaftlicher Resilienz und Pandemievorsorge.
GERMANY COMMITS 49 MILLION EUROS TO SUPPORT ECOWAS IN STRENGTHENING PEACE, ECONOMIC DEVELOPMENT, HEALTH AND SECURITY IN WEST AFRICA*
— Ecowas – Cedeao (@ecowas_cedeao) November 6, 2025
This is the outcome of a successful bilateral negotiation on Development Cooperation held at the ECOWAS Commission Headquarters in Abuja, Nigeria… pic.twitter.com/m8Ht1p2rZR
Beide Seiten betonten ihre gemeinsame Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung in Westafrika. Die Ergebnisse sollen an die ECOWAS Vision 2050 und die Afrikastrategie der Bundesregierung anknüpfen.
Stimmen der Verhandlungspartner
Vizepräsidentin Damtien L. Tchintchibidja würdigte die deutsche Unterstützung: „Seit den letzten Verhandlungen 2023 in Berlin und den Konsultationen 2024 in Abuja haben wir große Fortschritte erzielt. Unsere Partnerschaft mit Deutschland basiert auf Gleichberechtigung und gemeinsamen Zielen – Integration, Frieden und Wohlstand für unsere Region.“
Botschafterin Annett Günther betonte die Bedeutung gemeinsamer Werte: „Deutschland steht fest an der Seite von ECOWAS. Unsere Zusammenarbeit zielt nicht nur auf Projekte und Finanzierung, sondern auf die Stärkung demokratischer Institutionen und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen.“
BMZ-Direktor Christoph Rauh erklärte: „Unsere Kooperation beruht auf gegenseitigem Vertrauen und einer gemeinsamen Vision – friedliche und inklusive Gesellschaften zu fördern, wirtschaftliche Chancen zu schaffen und regionale Solidarität zu stärken.“
Langjährige Partnerschaft
Deutschland ist seit 1985 ein verlässlicher Partner von ECOWAS. Das aktuelle Fördervolumen laufender Projekte beläuft sich auf rund 494 Millionen Euro. Die Zusammenarbeit erfolgt über das BMZ und seine Durchführungsorganisationen GIZ, KfW und PTB.
Schwerpunkte sind Friedensförderung, Regierungsreformen, Klimaanpassung, Pandemiebekämpfung, Handelserleichterung und institutionelle Stärkung. Die neue Vereinbarung unterstreicht Deutschlands Rolle als strategischer Partner für eine stabile, integrierte und widerstandsfähige westafrikanische Region.