Deutscher Afrika-Direktor Christoph Retzlaff besucht Guinea und Sierra Leone

Der deutsche Direktor für Subsahara-Afrika und den Sahel im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten, Botschafter Christoph Retzlaff, ist am Mittwoch zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch in der guineischen Hauptstadt Conakry gereist. Nach Angaben der deutschen Botschaft in Guinea plant Retzlaff Treffen mit führenden guineischen Regierungsvertretern, dem diplomatischen Corps sowie Vertretern der Zivilgesellschaft.

Ziel des Besuchs des Botschafters Christoph Retzlaff in Guinea

Botschafter Christoph Retzlaffs Besuch in Conakry steht im Zeichen der Vertiefung der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Guinea, die sich seit den ersten demokratischen Wahlen 2010 schrittweise stabilisiert haben. Neben der politischen Zusammenarbeit hat Deutschland laut dem Auswärtigen Amt seine Rolle in Guinea in den vergangenen Jahren durch regionale Projekte zur Förderung der Regierungsführung im Rohstoffsektor gestärkt. Während die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit 2020 offiziell beendet wurde, laufen noch verschiedene Projekte zur Grundbildung und Gesundheitsversorgung, die voraussichtlich zwischen 2023 und 2028 abgeschlossen werden. Retzlaff wird vermutlich auch diese Situation thematisieren.

Deutschland hat den Militärputsch von 2021, der zur Absetzung von Präsident Alpha Condé führte, scharf verurteilt und die Rückkehr zu einer verfassungsmäßigen Ordnung gefordert. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Guinea gelten als ausbaufähig, wobei die deutschen Exporte nach Guinea derzeit überwiegend Bauxit umfassen.

Weiterreise nach Sierra Leone: Fokus auf Entwicklung und wirtschaftliche Kooperation

Nach dem Aufenthalt in Guinea wird Christoph Retzlaff seine Reise nach Sierra Leone fortsetzen, einem Land, das seit seiner Unabhängigkeit 1961 freundschaftliche Beziehungen zu Deutschland pflegt. Laut dem Auswärtigen Amt unterstützt Deutschland in Sierra Leone eine Vielzahl von Projekten, die sich auf Jugendbeschäftigung, Bildung, Gesundheitswesen und Frauenrechte konzentrieren. Deutschland ist ebenfalls im Bereich des Zivilen Friedensdienstes aktiv, um lokale Gemeinschaften und ihre Rechte zu stärken.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Sierra Leone konzentriert sich auf den Handel mit Rohstoffen. Deutschland importiert überwiegend Rutil. Dieses in Sierra Leone gewonnenes Mineral wird in der Industrie zur Herstellung von Titandioxid verwendet. Deutsche Exporte nach Sierra Leone umfassen vor allem technisches Equipment und landwirtschaftliche Produkte.

Der Besuch Retzlaffs wird voraussichtlich den gegenseitigen Dialog stärken und mögliche neue Ansätze für die Förderung von Stabilität und nachhaltigem Wachstum in beiden Ländern hervorheben.

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