Die westkenianische Stadt Kisumu hat ein Memorandum of Understanding (MoU) mit der bayerischen Stadt Gertshofen unterzeichnet, um ihre Katastrophenschutz- und Feuerwehrkapazitäten grundlegend zu modernisieren. Das Abkommen sieht die Lieferung moderner Löschfahrzeuge, Schutzausrüstung und spezialisierte Schulungen für Feuerwehrkräfte vor.
Die Vereinbarung wurde von Gertshofens Bürgermeister Michael Wörle, Kisumus City Manager Abala Wanga und Judy Oluoch, Mitglied des Exekutivkomitees des Landkreises für Umwelt, unterzeichnet. Ziel ist es, die Notfallreaktion in Kisumu deutlich zu verbessern und die bisher begrenzten technischen Ressourcen zu erweitern.
Modernisierung der Feuerwehr
City Manager Abala Wanga betonte, dass die Partnerschaft ein entscheidender Schritt sei, um die Katastrophenresilienz der Stadt zu erhöhen. „Unsere Feuerwehrleute werden künftig sowohl in Deutschland als auch vor Ort in Kisumu weitergebildet. Außerdem erhalten sie moderne Schutzausrüstung und neue Einsatzfahrzeuge, um ihre Sicherheit und Effizienz im Einsatz zu verbessern“, erklärte Wanga.
Kisumu ist ein schnell wachsendes urbanes Zentrum mit Industriebetrieben, Einkaufszentren, Wohngebieten, Tanklagern und einem wichtigen Hafen am Viktoriasee. Trotz dieser strategischen Bedeutung verfügt die Stadt bislang über veraltete Löschfahrzeuge und unzureichend ausgebildetes Personal.

In der Vergangenheit hatten Einsatzkräfte immer wieder Schwierigkeiten, enge Zufahrtswege zu passieren, veraltete Technik zu bedienen oder ausreichend Wasser für Löschmaßnahmen zu sichern – etwa bei Bränden in Nyamasaria, Kondele und auf den Märkten der Stadt.
Ausbildung und Wissenstransfer
Das Projekt sieht vor, dass deutsche Feuerwehr- und Katastrophenschutzexperten aus Gertshofen Kisumus Einsatzkräfte in den Bereichen Schnelleinsatz, Fahrzeugbedienung, Rettungstechniken und Einsatzkoordinationschulen.
Darüber hinaus werden Feuerwehrleute aus Kisumu die Möglichkeit haben, Trainings in Bayern zu absolvieren, um praktische Erfahrungen mit europäischen Sicherheitsstandards und technisch fortschrittlichen Systemen zu sammeln.
„Diese Initiative bedeutet mehr als nur die Lieferung von Ausrüstung – wir übernehmen Wissen, Technologie und neue Arbeitsstandards. Bis Ende des Jahres wird Kisumu deutlich besser auf Notfälle vorbereitet sein“, sagte Wanga.
Umsetzung und lokale Wirkung
Die erste Phase des Projekts soll noch im Laufe des Jahres beginnen. Sie umfasst die Lieferung der neuen Fahrzeuge und Ausrüstungen sowie den Start der Trainingsprogramme.
Parallel dazu plant der County die Einrichtung dezentraler Feuerwachen und den Ausbau der Hydranteninfrastrukturin Wohn- und Geschäftsvierteln.
Mit dem Abkommen wird Kisumu zu einer der ersten Städte in Ostafrika, die eine institutionalisierte Partnerschaft mit einer deutschen Kommune im Bereich Katastrophenschutz eingeht.