Der Conseil constitutionnel hat fünf Kandidaturen für die Präsidentschaftswahl am 25. Oktober 2025 zugelassen. Die Präsidentin Chantal Nanaba Camara verkündete die Liste am 8. September in Abidjan-Plateau. Zugelassen sind Alassane Ouattara, Jean-Louis Billon, Ahoua Don-Mello Jacob, Simone Ehivet Gbagbo und Henriette Lagou. Die Entscheidung stützt sich auf Artikel 55 der Verfassung sowie Artikel 48 des Wahlgesetzes, so Abidjan.net.
Der Wahlkampf läuft vom 10. bis 23. Oktober 2025. Die Abstimmung findet in 11.906 Wahllokalen statt. Davon liegen 11.835 in der Côte d’Ivoire und 71 im Ausland. Insgesamt sind 25.678 Urnenstandorte vorgesehen. 25.370 liegen im Inland, 308 im Ausland.
Nicht zugelassene Bewerbungen
Von 60 eingereichten Dossiers wurden 55 abgelehnt. Zu den nicht zugelassenen Persönlichkeiten zählen Laurent Gbagbo (PPA-CI), Cheick Tidjane Thiam (PDCI-RDA) und Pascal Affi N’Guessan (FPI). Der Verfassungsrat begründete einzelne Ablehnungen mit formalen Mängeln und Fragen des Sponsorings („parrainage“).
Reaktionen politischer Akteure

Der PPA-CI kritisierte die Ablehnung der Gbagbo-Kandidatur scharf. „Die politische Auseinandersetzung geht weiter“, sagte Sébastien Dano Djédjé. Er kündigte parteiinterne Beratungen über das weitere Vorgehen an. Die Parteisprecherin Habiba Touré sprach von einer „sehr schweren Entscheidung“ und prangerte „Diskriminierung“ an.
Der PDCI-RDA verurteilte die Entscheidung als „ungerecht“. „Wir nehmen mit unserem einzigen Kandidaten Tidjane Thiam teil“, erklärte Vizepräsident Akossi Bendjo. Einen Boykott schloss er aus. „Sie werden uns gegenüberstehen, wir werden uns messen“, zitierte Abidjan.net.
Jean François Kouassi akzeptierte die Nichtzulassung seiner Kandidatur. Er rief zu Ruhe auf. „Ich lade alle ein, Ruhe und Frieden zu wahren“. Toh Bi Vincent dankte seinen Unterstützern. „Der Aufbau der Demokratie ist ein langer Prozess“, erklärte er. Er wolle weiter „mit Entschlossenheit, Glauben und Liebe“ wirken.
Der Bewegung ADCI zufolge scheiterte Assalé Tiémoko Antoine an unzureichenden und fehlerhaften Sponsorenangaben. Die Bewegung sieht Inkonsistenzen in den Zahlen. Sie fordert Reformen des Sponsoringsystems.
Aufrufe zu Ruhe und Kohäsion
Patrick Achi, Präsident des Regionalrats La Mé, appellierte an traditionelle Autoritäten. „Ein Chef muss außerhalb der Politik bleiben“, sagte er. Er forderte zur Wahrung von Ruhe und öffentlicher Ordnung auf. Das sagte er während einer Tour in Adzopé am 6. September.
Frühere Wahlgänge waren oft von Spannungen und Gewalt geprägt, erinnert L’Opinion. Beobachter erwarten deshalb eine genaue Beachtung von Transparenz und Organisation.