Während die ECOWAS/CEDEAO ursprünglich das Jahr 2027 für die Einführung der Währung Eco festgelegt hatte, erklärte Ouattara in einem kürzlichen Treffen, dass er eine schnellere Umsetzung bis spätestens 2026 wünsche.
Der Aufruf erfolgte während der ersten Sitzung einer strategischen Partnerschaft zwischen der Elfenbeinküste und Ghana. Ouattara betonte, dass diese beiden Länder gemeinsam mit den anderen CEDEAO-Staaten stärker an der Umsetzung von Reformen und Konvergenzpolitiken arbeiten sollten, um die Einführung der lange erwarteten gemeinsamen Währung zu beschleunigen.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Obwohl die Elfenbeinküste bereit ist, die Konvergenzkriterien bis 2025 zu erfüllen, stehen andere Mitgliedsstaaten vor größeren wirtschaftlichen und institutionellen Hürden. Länder wie Gambia, Liberia und Sierra Leone haben Schwierigkeiten, die notwendigen Anforderungen zu erfüllen, während die wirtschaftlich stärkeren Staaten wie Nigeria und Ghana auf dem richtigen Weg sind. Besonders Nigeria, die größte Volkswirtschaft der Region, zeigt positive Fortschritte, was die Diskussion über die schnellere Einführung der Währung neu belebt hat.
Ein weiterer Faktor, der die Situation erschwert, ist die Entscheidung von Burkina Faso, Mali und Niger, sich von der CEDEAO zu distanzieren und eine eigene “Allianz der Sahel-Staaten” zu bilden. Diese politische und wirtschaftliche Abspaltung schafft zusätzliche Unsicherheiten für die Region und die Einführung des Eco.
Konvergenzkriterien und politische Komplexität
Die CEDEAO-Mitgliedsstaaten hatten bereits im Jahr 2020 beschlossen, die Einführung der gemeinsamen Währung auf 2027 zu verschieben, um den wirtschaftlichen Herausforderungen gerecht zu werden und die Konvergenzkriterien – wie Inflationsrate, Haushaltsdefizit und öffentliche Verschuldung – besser zu erfüllen. Trotz dieser Verzögerung fordert Ouattara nun eine schnellere Umsetzung und mahnt zur stärkeren Zusammenarbeit, um die Stabilität und das wirtschaftliche Wachstum der Region zu fördern.
Die jüngste Sitzung zur Diskussion des Eco-Projekts fand am 20. September 2024 in Guinea statt, bei der die Finanzminister und Zentralbankchefs der westafrikanischen Länder anwesend waren. Das abschließende Kommuniqué zeigte jedoch, dass noch erheblicher Abstimmungsbedarf zwischen den verschiedenen Ländern besteht.
Zukunft der westafrikanischen Wirtschaftsintegration
Die Einführung der Eco-Währung wird als Meilenstein für die wirtschaftliche Integration und Stabilität in Westafrika angesehen. Sie soll den Handel innerhalb der Region erleichtern und die wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern. Die Elfenbeinküste und Ghana, als führende Akteure der Region, drängen nun auf eine Beschleunigung des Prozesses, während andere Länder weiterhin mit wirtschaftlichen Unsicherheiten zu kämpfen haben.
Die wirtschaftliche Dominanz Nigerias und die politisch unsichere Lage in einigen Mitgliedsstaaten stellen jedoch weiterhin große Herausforderungen für die Realisierung der gemeinsamen Währung dar. Die kommende Zeit wird entscheidend sein, um festzustellen, ob die ehrgeizigen Ziele von Präsident Ouattara und anderen Befürwortern einer schnellen Einführung des Eco in der CEDEAO erreicht werden können.