Vertreter der Regierungen von Burundi und der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) haben in Bujumbura eine dreitägige Sitzung begonnen, um den Fortschritt bei der geplanten Wiedereröffnung der Grenzposten Buganda/Nyamoma und Mparambo/Rubenga zu bewerten. Die Treffen finden unter der Schirmherrschaft des Gemeinsamen Marktes für das Östliche und Südliche Afrika (COMESA) statt und sollen konkrete Schritte zur Förderung des grenzüberschreitenden Handels im kleinen Maßstab festlegen.
Fahrplan für die Wiederöffnung der Grenzen

Im Mittelpunkt der Beratungen steht die Ausarbeitung eines gemeinsamen Fahrplans mit den verbleibenden Maßnahmen, die vor einer vollständigen Öffnung erforderlich sind. Bereits beim ersten Treffen im Dezember 2024 im kongolesischen Uvira hatten beide Seiten die wichtigsten Prioritäten identifiziert:
- Errichtung provisorischer Verwaltungsgebäude auf beiden Seiten der Grenze,
- Bereitstellung von Booten zur Überquerung des Rusizi-Flusses bis zur Fertigstellung geplanter Brücken,
- Harmonisierung von Migrations- und Einreisedokumenten,
- sowie die Unterzeichnung eines gemeinsamen Kommuniqués der politischen Behörden beider Länder, um den Wiedereröffnungsprozess offiziell zu besiegeln.
Diese Maßnahmen sollen die Grundlage für eine nachhaltige Handelsbeziehung und eine erleichterte Mobilität zwischen beiden Staaten schaffen.
Bedeutung für die regionale Integration
Der Direktor für Handel und Zoll bei COMESA, Dr. Christopher Onyango, lobte die Regierungen von Burundi und der DR Kongo für ihr Engagement:
„Die Wiedereröffnung dieser Grenzübergänge wäre ein bedeutender Meilenstein – mit wirtschaftlichen, sozialen und politischen Vorteilen für beide Seiten“, erklärte er.
Onyango betonte, dass die Initiative ein starkes Signal der Hoffnung für die Bevölkerung sei, die seit Jahren unter den Grenzschließungen leide. Die Öffnung würde zudem das Vertrauen in die Fortschritte bei Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen stärken und damit auch das Investitionsklima verbessern.
Unterstützung durch die Weltbank
Das Projekt wird im Rahmen des Great Lakes Trade Facilitation and Integration Project (GLTFIP) von der Weltbank unterstützt. Ziel ist es, den kleinen grenzüberschreitenden Handel (Small-Scale Cross-Border Trade) zu fördern, der eine zentrale Einkommensquelle für tausende Familien in der Region darstellt – insbesondere für Frauen, die den größten Teil des grenzüberschreitenden Handels in der Region ausmachen.
Second Bilateral Meeting between #Burundi and #DRC to Reopen the closed Buganda/Nyamoma and Mparambo/Rubenga border posts and unlock Small Scale Cross Border Trade. #WorldBank #COMESA #RegionalIntegration #GrowingTogetherforProsperity pic.twitter.com/m6VaqjT2F1
— COMESA Secretariat (@COMESA_HQ) October 23, 2025
Durch die Wiedereröffnung sollen Handelsströme zwischen den Provinzen Cibitoke (Burundi) und Süd-Kivu (DR Kongo) wiederbelebt werden, die seit Jahren durch administrative, infrastrukturelle und sicherheitspolitische Hürden behindert sind.
Perspektive für den regionalen Handel
Die Initiative ist Teil der umfassenderen COMESA-Strategie zur Förderung der regionalen wirtschaftlichen Integration und zur Stärkung lokaler Wirtschaftsräume im Gebiet der Großen Seen. Experten erwarten, dass der Ausbau legaler Handelswege Schmuggel und informelle Märkte reduziert, die derzeit große Teile des Warenverkehrs dominieren.
Dr. Onyango unterstrich abschließend:
„Grenzen sollen verbinden, nicht trennen. Diese Initiative steht exemplarisch für eine neue Phase regionaler Zusammenarbeit, die Stabilität und Wohlstand fördert.“