Burkina Faso und Russland vertiefen ihre Zusammenarbeit im Bereich Arbeit und Beschäftigung

Die bilaterale Kooperation zwischen Burkina Faso und Russland hat, laut der staatlichen Nachrichtenagentur AIB, einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht. Am 4. Dezember 2024 traf sich der burkinische Minister für öffentliche Verwaltung, Arbeit und sozialen Schutz, Bassolma Bazié, mit Vertretern des russischen Föderalen Arbeits- und Beschäftigungsdienstes (ROSTROUD) in Moskau. Ziel der Gespräche war es, bestehende Initiativen zur Verbesserung der Arbeitsinspektion zu bewerten und neue Abkommen zur Förderung der Zusammenarbeit auszuarbeiten.

Hintergrund der Zusammenarbeit

Bereits 2023 wurden erste Gespräche über eine bilaterale Vereinbarung zwischen Burkina Faso und Russland geführt, die sich auf die Zusammenarbeit im Bereich der Arbeitsinspektion konzentriert. Schwerpunkte waren der Austausch bewährter Verfahren, Studienreisen sowie Schulungen für Arbeitsinspektoren. Diese Partnerschaft soll den burkinischen Arbeitsmarkt effizienter und international wettbewerbsfähiger machen.

Die Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung wurde als prioritäres Ziel für 2025 definiert, um eine nachhaltige Entwicklung in beiden Ländern zu fördern.

Ergebnisse der Gespräche

Während des Treffens in Moskau wurden konkrete Maßnahmen beschlossen, die das Fundament für die künftige Zusammenarbeit im Bereich Arbeit und Beschäftigung bilden:

  1. Ausbildung von Arbeitsinspektoren:
    Ab September 2025 werden 30 Arbeitsinspektoren aus Burkina Faso in Russland geschult. Ziel ist es, Kompetenzen in den Bereichen Arbeitsrecht, Arbeitsschutz und Inspektionsverfahren zu verbessern. Diese Schulungen werden es Burkina Faso ermöglichen, die Arbeitsbedingungen im Land zu stärken und internationale Standards umzusetzen.
  2. Arbeitsmigration:
    Beide Seiten diskutierten über die Schaffung eines Abkommens, das die Integration burkinischer Arbeitskräfte in Russland erleichtert. Geplant ist, dass Burkina Faso konkrete Vorschläge erarbeitet, um eine bessere Regulierung der Arbeitsmigration zu gewährleisten. Die russische Seite betonte, dass es möglich sei, burkinische Arbeitskräfte in verschiedenen Sektoren wie Landwirtschaft, Bauwesen und Dienstleistungen einzusetzen.
  3. Sprachförderung:
    Um die Kommunikation zwischen den Ländern zu verbessern, wurden 20 Plätze für burkinische Teilnehmer am Russischunterricht bereitgestellt. Dies soll die sprachlichen Barrieren bei künftigen Programmen und Projekten abbauen.
  4. Erfahrungsaustausch:
    Es wurde vereinbart, Studienreisen für Arbeitsinspektoren beider Länder zu organisieren, um die jeweiligen Praktiken in der Arbeitsmarktregulierung und Inspektion kennenzulernen.

Weitere Themen und Vorschläge

Ein wichtiger Aspekt der Gespräche war die mögliche Erleichterung der Visavergabe zwischen Burkina Faso und Russland. Der burkinische Botschafter in Russland schlug vor, die Visabestimmungen zu lockern, um die Mobilität von Fachkräften und Beamten zu erleichtern und somit die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren.

Zusätzlich regte Russland an, weitere Abkommen in den Bereichen technische Ausbildung und digitale Transformation zu prüfen. Diese könnten dazu beitragen, die Beschäftigungsfähigkeit der burkinischen Bevölkerung zu verbessern und den Wirtschaftssektor zu diversifizieren.

Russlands bisherige internationale Kooperationen im Bereich Arbeit und Beschäftigung

ROSTROUD hat bereits 19 bilaterale Abkommen mit anderen Ländern abgeschlossen, die sich auf Arbeitsmarktpolitik, Inspektionspraktiken und die Regulierung von Arbeitsmigration konzentrieren. Diese Erfahrung wird als Grundlage für die Partnerschaft mit Burkina Faso genutzt, um maßgeschneiderte Lösungen für die Herausforderungen des burkinischen Arbeitsmarktes zu entwickeln.

Zusammenhang mit anderen Initiativen

Die Gespräche zwischen Burkina Faso und Russland stehen im Kontext einer intensivierten Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen. Am 2. Dezember 2024 besuchte der russische Vizepremierminister Alexander Novak Burkina Faso und diskutierte über Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Bergbau, Wasserwirtschaft und Digitalisierung. Während seines Besuchs wurde auch eine neue Tomatenverarbeitungsfabrik in Bobo-Dioulasso eröffnet, die als Symbol für die wirtschaftliche Eigenständigkeit Burkinas dient.

Minister Bassolma Bazié betonte die Bedeutung der bilateralen Zusammenarbeit für die junge burkinische Bevölkerung. Er versprach, die geplanten Abkommen bis Ende 2025 zu finalisieren. Ziel sei es mehr Beschäftigungsmöglichkeiten und Qualifikationsprogramme für junge Burkinerinnen und Burkiner zu schaffen.

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