Bundeswehr in Niger

Bundeswehr verlässt den Niger

Die Bundeswehr wird bis zum 31. August 2024 die Verlegung ihres Personals und Materials vom Stützpunkt Niamey im westafrikanischen Niger nach Deutschland abschließen. Diese Entscheidung markiert das Ende eines bedeutenden Kapitels des deutschen Engagements in der Sahelzone.

Während die militärische Kooperation sowie die Ertüchtigungsprojekte, die gemeinsam vom Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) und dem Auswärtigen Amt (AA) durchgeführt wurden, nicht fortgesetzt werden, wird die bilaterale Ausbildungshilfe in begrenztem und niederschwelligen Umfang fortgeführt.

Diese beschränkt sich auf nichtletale Bereiche und bezieht sich auf ausgewählte Projekte, die im Rahmen der Entwicklungshilfe bestehen bleiben. Die entwicklungspolitischen Beziehungen zwischen Deutschland und Niger bleiben davon unberührt.

Letzte 50 Soldaten verlassen die Basis

Die Entscheidung folgt dem schrittweisen Abbau der deutschen Präsenz in der Region, der am Freitagmittag begann, als zwei A400M-Transportflugzeuge der Luftwaffe in Niamey starteten, um die letzten etwa 50 deutschen Soldaten nach Deutschland zu bringen. Diese Soldaten waren in den vergangenen Wochen damit beschäftigt, den deutschen Luftumschlagpunkt am Flughafen Niamey abzubauen und die verbleibende Technik für den Rücktransport vorzubereiten.

Der Bundeswehreinsatz in der Sahelzone, der 2013 begann, endete mit der Rückkehr der Truppen. Dieser Einsatz, der ursprünglich darauf abzielte, die Stabilisierungstruppe der Vereinten Nationen in Mali zu unterstützen, gilt als einer der größten Auslandeinsätze der Bundeswehr. Trotz der erheblichen Investitionen konnte die Bundeswehr keine nachhaltigen Erfolge verzeichnen.

Im Laufe der Zeit wurde die Bundeswehr zusammen mit anderen internationalen Akteuren von den neuen Machthabern in Mali aus dem Land gedrängt. Mali kooperiert nun eng mit Russland, was die Lage vor Ort weiter kompliziert hat.

Die Bundeswehr hatte gehofft, den Stützpunkt in Niamey weiterhin als Basis für mögliche Notfallmissionen in Afrika nutzen zu können. Da jedoch auch in Niger russlandfreundliche Generäle an die Macht gekommen sind, konnte kein Stationierungsabkommen erzielt werden.

Die Rückkehr der Soldaten erfolgt ohne große offizielle Feierlichkeiten. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist derzeit im Urlaub, weshalb Staatssekretär Nils Hilmer die Rückkehr der Soldaten begleiten wird. Es sind keine umfangreichen Zeremonien geplant; der Fokus liegt darauf, die Soldaten zügig und effizient nach Hause zu bringen.

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