Deutschland hat Malawi im Rahmen bilateraler Regierungsverhandlungen ein neues Paket der Entwicklungszusammenarbeit im Umfang von insgesamt rund 70 Millionen Euro zugesagt. Die Vereinbarung wurde am 3. Dezember in einer gemeinsamen Erklärung beider Regierungen bekanntgegeben und umfasst Zuschüsse für zentrale Reform- und Sozialprogramme sowie zusätzliche Mittel zur Bewältigung klimabedingter Krisen.
Umfang und Schwerpunktsetzung der neuen Entwicklungszusagen
Die zugesagten Mittel sind Bestandteil der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und richten sich an zentrale Bereiche der nationalen Transformationsagenda Malawi 2063. Laut der gemeinsamen Erklärung umfassen die priorisierten Sektoren soziale Sicherung, insbesondere das Sozialtransfersystem, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, Ernährung und Agrarwirtschaft, gute Regierungsführung und Korruptionsbekämpfung sowie wirtschaftliche Entwicklung mit Fokus auf Energie, Bergbau und Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen.
Die deutsche Delegation betonte laut der Meldung, dass stabile öffentliche Finanzen und anti-korruptive Maßnahmen entscheidend für privates Investitionsinteresse seien. Die Leiterin der deutschen Verhandlungsdelegation, Birgit Gerhardus, verwies auf die Notwendigkeit fortgesetzter fiskalischer Reformen.
Deutschland stellt darüber hinaus 13 Millionen Euro bereit, um Folgen der El Niño-bedingten Wetterextreme abzufedern. Diese Mittel waren bereits im Rahmen der Regierungsverhandlungen 2023 angekündigt worden und dienen der Stärkung der staatlichen Reaktionsfähigkeit gegenüber klimatischen Schocks.
Kontext der deutsch-malawischen Entwicklungszusammenarbeit
Für Malawi bleibt das Sozialtransfersystem ein zentrales Instrument der Armutsminderung. Der Leiter der malawischen Delegation und Staatssekretär im Finanzministerium, Cliff Chiunda, hob hervor, dass insbesondere die Ausweitung der Sozialtransfers für die ärmsten Haushalte entscheidend sei. Die deutsche Beteiligung an diesem Programm gilt als wichtiger Faktor für dessen Stabilität während der wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes.

Beide Delegationen betonten ihren Willen, die langjährigen Beziehungen durch vertrauensvolle und strategisch ausgerichtete Kooperation weiter zu vertiefen. Die Umsetzung von Malawi 2063 bildet dabei einen zentralen Bezugspunkt.
Die Bundesrepublik zählt traditionell zu Malawis wichtigsten Gebern in Bereichen wie soziale Sicherung, Gesundheit, Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung. Die neuen Zusagen erweitern diesen Rahmen um zusätzliche Schwerpunkte in privatwirtschaftlicher Entwicklung und Energie. Die Regierung Malawis sieht darin einen Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung und zur Stärkung staatlicher Programme in einer Phase hoher Inflation und struktureller Verwundbarkeit.