Marokko hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte im Bereich der Meereskonservierung erzielt und engagiert sich zunehmend für die Stärkung der afrikanischen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet.
Initiativen zum Schutz der Meeresumwelt
Seit 2010 hat Marokko Meeresschutzgebiete (AMP) geschaffen, die nicht nur die Artenvielfalt schützen, sondern auch die Fischbestände erhöht und bedrohten Arten einen Zufluchtsort geboten haben. Eine der bedeutendsten marokkanischen Initiativen ist die Ceinture Bleue (Blaue Gürtellinie), die 2016 auf der COP22 in Marrakesch ins Leben gerufen wurde. Diese Initiative hat mittlerweile 32 afrikanische Staaten und andere internationale Partner mobilisiert und strebt die Förderung einer nachhaltigen Fischerei und Aquakultur bei gleichzeitiger Schonung der marinen Ökosysteme an.
Zur Bekämpfung illegaler, nicht gemeldeter und unregulierter Fischerei (INN) hat Marokko ein umfassendes Überwachungssystem für Fischereiflotten eingeführt, das durch neue gesetzliche Rahmenbedingungen gestärkt wurde, wie es im Hafenstaatmaßnahmenabkommen (PSMA) festgelegt ist.
Ein weiterer Meilenstein war das Verbot von Plastiktüten im Jahr 2016, wodurch jährlich mehr als 3.000 Tonnen Plastikabfall daran gehindert werden, in die Meere zu gelangen. Zudem hat der Ausbau von Abwasserbehandlungsanlagen entlang der Küsten Marokkos die Wasserqualität in den Hauptfischerei- und Tourismusgebieten erheblich verbessert.
Wissenschaftliche Zusammenarbeit und Erneuerbare Energien sind Themen des Blue Africa Summit
Marokko setzt verstärkt auf wissenschaftliche Forschung, Innovation und internationale Zusammenarbeit. Das Nationale Institut für Fischereiforschung (INRH) arbeitet mit über 20 afrikanischen Ländern zusammen an gemeinsamen Projekten zur Erforschung der marinen Ökosysteme und zur Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels. Darüber hinaus plant Marokko, bis 2030 50% der erneuerbaren Energien in Häfen und Fischereiflotten zu nutzen, wobei bereits Solar- und Windenergieprojekte in den Häfen Tanger Med und Agadir in vollem Gange sind.
Minister Sadiki rief dazu auf, die internationalen Bemühungen zur Erhaltung der Ozeane zu verstärken und den Schutz mariner Ökosysteme durch Forschung und nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Dabei betonte er die Notwendigkeit, Wissen und Ressourcen über Grenzen hinweg zu teilen und zukünftige Generationen zu inspirieren, die Hüter der Ozeane zu werden.
Der Blue Africa Summit 2024, der unter der Schirmherrschaft von König Mohammed VI. steht, gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg zur 3. Konferenz der Vereinten Nationen zu den Ozeanen (UNOC3), die 2025 in Nizza stattfinden wird. Diese Konferenz soll solide afrikanische Beiträge zur globalen Agenda leisten und regionale Prioritäten hervorheben, die auf internationaler Ebene Beachtung finden sollen.