Entwicklungen in Libyen
Berichten zufolge setzt das Militär in Westlibyen weiterhin auf eine massive Truppenansammlung, möglicherweise in Vorbereitung auf eine Auseinandersetzung mit der Libyschen Nationalarmee (LNA), die unter dem Kommando von Khalifa Haftar steht. Die LNA selbst hat Truppen in den Südwesten des Landes verlegt, um nach eigenen Angaben “die Grenzen zu sichern und die nationale Sicherheit zu stärken”. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass Sicherheitskräfte im Westen Libyens, insbesondere in den Städten Misrata und Zawiya, in erhöhter Alarmbereitschaft sind.
Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Libyen (UNSMIL) äußerte ihre Besorgnis über die Truppenbewegungen in verschiedenen Teilen des Landes, insbesondere im Süden und Westen. In einer Erklärung lobte die UNSMIL laufende Bemühungen zur Deeskalation und rief alle Parteien dazu auf, Zurückhaltung zu üben und militärische Handlungen zu vermeiden, die die Stabilität Libyens gefährden könnten.
Algerien besorgt über die Entwicklung
Außenminister Attaf bekräftigte gegenüber dem libyschen Botschafter in Algier Herrn Saleh Hemma Mohamed Bagda Algeriens Position, dass der Frieden und die Stabilität Libyens von größter Bedeutung sind. Er unterstrich die Wichtigkeit der Fortführung des politischen Prozesses, der unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen begonnen wurde, und hob hervor, dass die bisherigen Fortschritte zur Beendigung der Feindseligkeiten in Libyen geschützt und gefestigt werden sollten. Attaf rief alle libyschen Parteien dazu auf, im Interesse des libyschen Volkes zu handeln und Gewalt zu vermeiden.
Gleichzeitig fanden in Tripolis Gespräche zwischen dem Vorsitzenden des libyschen Präsidialrats, Mohammed al-Menfi, und Vertretern der Sicherheitskräfte in der westlichen Region statt. Diese signalisierten ihre Unterstützung für Maßnahmen, die zur Stabilität in der Region beitragen sollen. Die Armeeführung der Regierung der Nationalen Einheit (GNU) kündigte an, die Bereitschaft ihrer Truppen zu erhöhen, während die LNA erklärte, ihre Mobilisierung diene der Sicherung der südlichen Grenzen und der Bekämpfung von Bedrohungen durch extremistische Gruppen.
Die militärischen Spannungen in Libyen könnten die bereits fragile Waffenruhe und die Bemühungen zur Vereinheitlichung der libyschen Armee gefährden. Beobachter sehen in der Mobilisierung der LNA möglicherweise den Versuch, die Kontrolle über strategisch wichtige Regionen in der Nähe der tunesisch-algerischen Grenze auszuweiten. Eine Konfrontation zwischen den Truppen der LNA und der GNU in diesen Regionen wird nicht ausgeschlossen.