UN und Italien überprüfen Räumung der Explosion eines Munitionslagers in Misrata

Nach der schweren Explosion vom 31. August in einem Munitionslager in einem dicht besiedelten Teil von Misrata haben die Vereinten Nationen und Italien am 23. November die laufenden Räumungs- und Wiederaufbaumaßnahmen vor Ort überprüft. Die Explosion war durch instabile Munition ausgelöst worden und führte zu einer massiven Sekundärdetonation, die in einem Umkreis von bis zu vier Kilometern Schäden anrichtete. 16 Menschen wurden verletzt, zahlreiche Geschäfte und Wohnhäuser beschädigt.

Fortschritte bei der Räumung

Das Libyan Mine Action Centre koordiniert die Arbeiten mit Unterstützung von fünf nationalen und internationalen Organisationen. Das Minenräumprogramm der UN (UNMAS) stellt technische Expertise und Koordination bereit.

Italien finanziert den laufenden Einsatz und hat damit die Beseitigung von bislang 8.702 Blindgängern ermöglicht. Zudem wurden 7.419 Quadratmeter belastetes Gelände auf einer Gesamtfläche von 18.367 Quadratmetern gesichert.

Warnung der UN: Dringender Reformbedarf beim Munitionsmanagement

Die stellvertretende UN-Sonderbeauftragte Ulrika Richardson rief dazu auf, Munitions- und Waffenlager grundsätzlich aus Wohngebieten zu verlagern. Fehlende Sicherheitsstandards und überalterte Lagerbestände seien ein dauerhaftes Risiko für Anwohner. „Starke nationale Führung und zusätzliche Investitionen sind entscheidend, um zukünftige Gefahren zu reduzieren und langfristige Sicherheit zu gewährleisten“, betonte sie.

Richardson und Italiens Botschafter Alberini trafen den Gemeinderat und Einsatzpartner im regionalen Büro des Mine Action Centre. Anschließend besuchten sie das Nationale Zentrum für künstliche Gliedmaßen, das Überlebenden von Konflikten und UXO-Unfällen Rehabilitations- und Prothesenversorgung bietet. Beide hoben die Bedeutung einer national verankerten Versorgung hervor.

Forderungen aus Misrata

Der Gemeinderat und der Leiter des Mine Action Centre, Brigadegeneral Khalil Al-Shibli, dankten den internationalen Partnern und verwiesen auf die bereits spürbare Verbesserung der Sicherheit. Gleichzeitig mahnten sie zusätzliche Unterstützung zur Bewältigung verbleibender Gefahren an.

Richardson bekräftigte das Engagement der UN, Libyen weiter bei der Sicherung von Waffenlagern, der Räumung explosiver Kriegsreste und dem Schutz der Zivilbevölkerung zu unterstützen.

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