Vom 6. bis 9. Oktober 2025 findet in Nairobi (Kenia) der 24. Gipfel der Staats- und Regierungschefs des Gemeinsamen Marktes für das Östliche und Südliche Afrika (COMESA) statt. Unter dem Motto „Leveraging Digitalization to Deepen Regional Value Chains for Sustainable and Inclusive Growth“ beraten Staats- und Regierungschefs, Minister, Unternehmer und Vertreter internationaler Partner über Wege, die wirtschaftliche Integration Afrikas durch Digitalisierung, Wertschöpfung und nachhaltige Handelskooperation zu beschleunigen.
Auftakt mit COMESA–EU Horticulture Connect
Zum Auftakt des Gipfels fand am Montag die erste Ausgabe des COMESA–EU Horticulture Connect Meetings statt. Ziel des Forums war die Stärkung agrarwirtschaftlicher Handelsbeziehungen zwischen Afrika und Europa. Mehr als 300 Teilnehmende aus 21 Mitgliedsstaaten diskutierten über neue Export- und Investitionschancen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – insbesondere von Frauen und Jugendlichen geführte Betriebe.
The 24th COMESA Summit of Heads of State and Government at KICC. pic.twitter.com/Do84zNXD4Q
— William Samoei Ruto, PhD (@WilliamsRuto) October 9, 2025
Mutahi Kagwe, Kenias Landwirtschaftsminister, hob hervor, dass der Gartenbau in Ost- und Südafrika zu den dynamischsten Wirtschaftszweigen gehöre.
„Mit den richtigen Standards und digitalen Werkzeugen kann Horticulture zu einer Milliardenindustrie für die gesamte COMESA-Region werden“, so Kagwe.
Kenia stellte seine nationale Horticulture Traceability System-Initiative vor, die durch digitale Rückverfolgbarkeit und vereinfachte Zollprozesse die Exporte in die EU und das Vereinigte Königreich stärken soll.

COMESA-Generalsekretärin Chileshe Mpundu Kapwepwe betonte, dass der Dialog mit der EU greifbare Ergebnisse zeige: Über 500 KMU, davon 30 Prozent von Frauen und Jugendlichen geführt, hätten dank EU-finanzierter Programme wie RECAMP Exportverträge über mehrere hunderttausend US-Dollar abschließen können. Der Export von COMESA-Staaten in die EU belaufe sich bereits auf 3,3 Milliarden US-Dollar jährlich, allein 28 Prozent davon nach Niederlanden.
18. COMESA Business Forum: Digitalisierung als Motor regionaler Integration
Beim COMESA Business Forum, das am Dienstag eröffnet wurde, rief Kenyas Vizepräsident Kithure Kindiki dazu auf, digitale Integration, Wertschöpfung und Innovation in den Mittelpunkt afrikanischer Wirtschaftspolitik zu stellen.
„Wir müssen über den Export von Rohstoffen hinausgehen und eigene Produkte mit höherer Wertschöpfung entwickeln“, erklärte Kindiki.
Er kündigte an, dass Kenia als neuer Vorsitzender der COMESA-Behörde eine „digitale Transformationsagenda“vorantreiben werde, um Handelshemmnisse zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Unternehmen zu erhöhen.
Today at the ongoing 18th COMESA Business Forum, KenInvest showcased Trade and Investment Opportunities in Kenya, highlighting the country’s strategic position within #COMESA regional market of over 680 million people and a combined GDP of USD 1.1 trillion.
— Kenya Investment Authority (KenInvest) (@KenInvest) October 7, 2025
Speaking at the… pic.twitter.com/ykhLYDqFgv
COMESA-Generalsekretärin Kapwepwe erinnerte daran, dass der Binnenhandel zwischen den Mitgliedsstaaten inzwischen fast 14 Milliarden US-Dollar erreicht habe – dank neuer digitaler Systeme wie dem e-Certificate of Originoder der Regional Customs Guarantee Scheme, die Handelskosten um bis zu 30 Prozent senken könnten.
COMESA-Gipfel:Wirtschaftliche und politische Schwerpunkte
Am 8. Oktober folgte das Treffen der Außenminister, das sich mit der Lage von Frieden und Sicherheit in der COMESA-Region befasste. Im Mittelpunkt standen Konflikte in Sudan, der Demokratischen Republik Kongo und Mosambik sowie die Rolle der wirtschaftlichen Kooperation in der Konfliktprävention.
Am 9. Oktober endet der Gipfel mit dem Treffen der Staats- und Regierungschefs, bei dem Kenyas Präsident William Ruto den Vorsitz der COMESA von Burundis Präsident Évariste Ndayishimiye übernimmt. Die Abschlusserklärung wird voraussichtlich neue Maßnahmen zur digitalen Vernetzung afrikanischer Wertschöpfungsketten, zur Stärkung nachhaltiger Investitionen und zur Vertiefung der Afrika–EU-Handelsbeziehungen enthalten.