Der Deutsche Bundestag beteiligt sich erstmals an der G20-Parlamentspräsidentenkonferenz. Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour vertritt Bundestagspräsidentin Julia Klöckner bei dem Treffen, das vom 1. bis 3. Oktober 2025 in Kleinmond, Südafrika, stattfindet.
Schwerpunkte der G20-Parlamentspräsidentenkonferenz
Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Nutzung der parlamentarischen Diplomatie zur Verwirklichung von globaler Solidarität, Gleichheit und Nachhaltigkeit“. Gastgeber Südafrika setzt im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft den Fokus auf zentrale globale Herausforderungen. Dazu zählen die Stärkung der Katastrophenvorsorge, die Tragfähigkeit von Schulden einkommensschwacher Staaten, die Mobilisierung von Kapital für eine gerechte Energiewende sowie die nachhaltige Nutzung kritischer Rohstoffe.
Wie aus Pressemitteilung des Bundestages hervorgeht, ist eine gemeinsame Abschlusserklärung vorgesehen, die diese Themen in den Vordergrund rücken soll.
Vizepräsident Nouripour erläutert deutsche Position

Nouripour betonte vor seiner Abreise die Bedeutung der erstmaligen Teilnahme: „Es ist richtig und notwendig, dass der Deutsche Bundestag erstmalig an der G20-Parlamentspräsidentenkonferenz teilnimmt. Angesichts der globalen Herausforderungen und multiplen Krisen ist der interparlamentarische Austausch unerlässlich.“
Er verwies insbesondere auf die Folgen von Krieg, globaler Erwärmung, wachsender Armut und zunehmendem Protektionismus. „Mehr denn je ist es erforderlich, dass die Parlamente der G20 gemeinsam handeln“, erklärte er. Ziel müsse es sein, dass alle Staaten von einer gerechten Energiewende und fairem Handel profitieren, der Investitionen und Arbeitsplätze schafft.
Internationale Gespräche und bilaterale Treffen
Neben den Plenarsitzungen plant Nouripour mehrere bilaterale Gespräche. Dazu gehört ein Treffen mit dem Sprecher des britischen Unterhauses, Sir Lindsay Hoyle, sowie mit Tetsuro Fukuyama, Mitglied des japanischen Oberhauses. Zudem ist ein Besuch des Green Source Project in Kayamandi vorgesehen, das als Beispiel für nachhaltige Energiegewinnung gilt.
Die G20 vereint Industrie- und Schwellenländer, die zusammen mehr als 80 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts, rund drei Viertel des Welthandels und zwei Drittel der Weltbevölkerung repräsentieren. Neben den 19 größten Volkswirtschaften sind die Europäische Union sowie seit 2024 auch die Afrikanische Union Mitglieder. Damit rückt Afrika stärker in die globale Entscheidungsarchitektur, was auch die Wahl Südafrikas als Gastgeber unterstreicht.