Sambias Außenminister Haimbe warnt vor Folgen eskalierender Konflikte

Mulambo Hamakuni Haimbe bekräftigte Sambias Vertrauen in den Multilateralismus. Er verwies auf Erfolge der Vereinten Nationen in Frieden, Gesundheit und Entwicklung. Zugleich kritisierte er langsame Reaktionen auf Konflikte mit schweren humanitären Folgen. Er sprach von einem Reformbedarf und von „echter Inklusivität, insbesondere für Afrika“. Diese Ziele „dürfen nicht zulasten der Reichweite und Wirksamkeit der Vereinten Nationen gegenüber den Interessen der Entwicklungsländer gehen, insbesondere dort, wo die Umsetzungslücken bei den SDGs am größten sind“, sagte er.

Haimbe zur UN80-Reform und Schutz der Entwicklungsagenda

Der Minister verknüpfte die UN80-Initiative mit einer Stärkung der drei Pfeiler der Vereinten Nationen. Funktionsfähige Mechanismen wie das Resident-Coordinator-System sollten erhalten bleiben. Geopolitische Spannungen verschärften bestehende Probleme und schwächten die Handlungsfähigkeit. „Ein kurzer Zeitraum von Krieg oder Krise kann jahrzehntelange Entwicklungsfortschritte auslöschen“, erklärte Haimbe. Er verurteilte Krieg und Aggression grundsätzlich und forderte Konfliktparteien auf, Diplomatie zu wählen. „Instabilität irgendwo ist Instabilität überall.“

Sambia engagiert sich in regionalen Friedensbemühungen. Das Land unterstützt Vermittlung und Friedenseinsätze der Afrikanischen Union und regionaler Organisationen. Afrikanische Staaten seien auf verlässliche internationale Unterstützung angewiesen, um Gewalt zu beenden. Haimbe verknüpfte Sicherheitspolitik mit sozialer Resilienz. Bildung und Gesundheit hätten Priorität. Gesundheitsausgaben seien eine strategische Investition in Humankapital.

Klima, globale Finanzarchitektur und wirtschaftliche Konnektivität

Mit Blick auf den Klimawandel rief Haimbe zur Beschleunigung internationaler Maßnahmen auf. Im Vorfeld der COP30 mahnte er politischen Willen an: „Lassen Sie uns den politischen Willen für mutiges Handeln mobilisieren, das den Planeten für künftige Generationen schützt.“ Er verlangte eine umfassende Reform der globalen Finanzarchitektur. Internationale Finanzinstitutionen müssten strukturelle Ungleichheiten abbauen und Entwicklungsländer in Entscheidungsprozesse einbinden.

Sambia gehört zu den am wenigsten entwickelten und zu den binnenliegenden Entwicklungsländern. Das Land setze auf Eigenverantwortung und regionale Anbindung, um Verwundbarkeiten zu reduzieren. „Binnenlage muss nicht isoliert und eingeschlossen heißen“, sagte Haimbe. Er sprach von der Transformation „landlocked“ zu „land-linked“ durch Infrastruktur, Handel und Kooperation. Frauen stünden im Zentrum des Transformationsprogramms. Die Regierung erweitere Beteiligungsrechte, schütze Erwerbsbiografien und Familien und stärke damit institutionelle Leistungsfähigkeit.

Der Minister stellte die Agenda in einen breiten Governance-Kontext. Reformen der Vereinten Nationen müssten Afrika substantiell einbeziehen. Gleichzeitig müsse die Organisation in der Lage sein, Ergebnisse in den Bereichen Frieden, Entwicklung und Menschenrechte verlässlich zu liefern. Die SDGs böten hierfür den Orientierungsrahmen. Priorität habe, bestehende Lücken bei Umsetzung und Finanzierung zu schließen, ohne die Wirkung in den verletzlichsten Staaten zu schmälern.

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