AES will ein konföderales Parlament einrichten

Die Präsidenten der Parlamente von Mali, Niger und Burkina Faso haben dem burkinischen Staatsoberhaupt Ibrahim Traoré den Entwurf für die Gründung eines konföderalen Parlaments der Alliance des États du Sahel (AES) übergeben. Ziel des neuen Organs ist die Stärkung von Kooperation und Integration zwischen den drei Mitgliedsstaaten.

Übergabe des Entwurfs an Ibrahim Traoré

Die Delegation wurde vom Präsidenten der burkinischen Übergangsversammlung, Ousmane Bougouma, geleitet. Nach eigenen Angaben übermittelte er das Dokument mit der Bitte, es den Staatschefs der AES-Staaten zur Prüfung vorzulegen. „Wir haben soeben den Vorentwurf an Hauptmann Ibrahim Traoré übergeben. So kann er ihn an seine Amtskollegen in Mali und Niger weiterleiten. Auf diese Weise kann der Text angenommen und eine rasche Einrichtung der Sitzungen des konföderalen Parlaments ermöglicht werden“, erklärte Bougouma laut AIB.

Der Präsident des Faso habe zugesichert, das Dokument weiterzuleiten und sich mit seinen Amtskollegen abzustimmen. Bougouma betonte, dass Traoré ein „offenes Ohr“ gezeigt habe und die schnelle Umsetzung unterstütze.

Institutioneller Rahmen des AES Parlament

Das konfederale Parlament ist Teil von drei vorgesehenen Institutionen im Rahmen des Gründungsvertrags der AES. Neben ihm sind weitere Gremien vorgesehen. Diese sollen die politische und institutionelle Struktur der Union festigen. Nach Angaben der Présidence du Faso soll das Parlament künftig die Zusammenarbeit in zentralen Bereichen wie Sicherheit, Ressourcennutzung und wirtschaftlicher Integration koordinieren.

Bereits am 18. September 2025 hatten die Parlamentspräsidenten der drei Länder in Ouagadougou die Entwürfe für das Zusatzprotokoll und die Geschäftsordnung der Sitzungen der AES geprüft. Sie haben diese Texte verabschiedet. Diese Texte, die im August in einem Expertentreffen erarbeitet wurden, legen die praktischen und juristischen Grundlagen für die künftige Arbeitsweise der konfederalen Parlamentssitzungen fest.

Kontext und Bedeutung der Initiative

Die Initiative fällt in eine Phase erhöhter sicherheitspolitischer Instabilität in der Sahelzone. Durch die Einrichtung gemeinsamer Institutionen soll eine abgestimmte Antwort auf grenzüberschreitende Bedrohungen ermöglicht werden. Laut APA verfolgt die AES mit dem konfederalen Parlament das Ziel, ein einheitliches legislatives Fundament zu schaffen. Darüber hinaus soll die politische Integration der Mitgliedsstaaten vertieft werden.

Zugleich markiert der Prozess den zweiten Jahrestag der Gründung der AES, der in der burkinischen Presse hervorgehoben wurde. Lokale Medien wie Sidwaya und Le Pays berichteten über die symbolische Bedeutung der Beratungen in Ouagadougou.

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