Mauritius richtet AfCFTA-Workshop zur Stärkung von Unternehmerinnen aus

Mauritius hat Anfang September 2025 einen regionalen Workshop zur Förderung von Unternehmerinnen unter dem Rahmen des afrikanischen Freihandelsabkommens (AfCFTA) ausgerichtet. Die Veranstaltung, organisiert vom Economic Development Board (EDB) Mauritius, dem ITC SheTrades Hub und der UN-Wirtschaftskommission für Afrika (UNECA), brachte mehr als 70 Unternehmerinnen, politische Entscheidungsträger und Vertreter des Privatsektors aus 15 Ländern zusammen.

Ziel des Treffens war es, Frauen in Afrika den Zugang zu neuen Märkten zu erleichtern und ihre Rolle in regionalen und kontinentalen Wertschöpfungsketten zu stärken. Das AfCFTA verbindet rund 1,4 Milliarden Menschen mit einem kombinierten Bruttoinlandsprodukt von über 3,4 Billionen US-Dollar und gilt als weltweit größte Freihandelszone.

Politische Unterstützung für Unternehmerinnen

In ihrer Eröffnungsrede betonte Marie Arianne Navarre-Marie, Ministerin für Gleichstellung und Familienwohlfahrt von Mauritius, die Bedeutung weiblicher Führung im Handel: „Wenn Frauen Handel treiben, schaffen sie Wohlstand. Wenn Frauen aufsteigen, profitieren ganze Gemeinschaften.“ Sie verwies auf die Arbeit des SheTrades Mauritius Hub, das Unternehmerinnen mit Wissen und Marktinformationen ausstattet.

Der stellvertretende Finanzminister Dhaneshwar Damry hob hervor, dass AfCFTA weit über ein Handelsabkommen hinausgehe. „Es ist ein Instrument für widerstandsfähiges Wachstum, und die Einbindung von Unternehmerinnen ist dafür zentral“, sagte er.

EDB-Chef Mahen Abhimanu Kundasamy erklärte, dass geschlechtergerechter Handel nicht nur eine Frage von Fairness sei, sondern entscheidend für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Auch UNECA-Regionaldirektorin Eunice Kamwendo unterstrich die Bedeutung des AfCFTA-Protokolls zu Frauen und Jugendlichen im Handel. „Afrikanische Unternehmerinnen sind nicht nur Teilnehmende, sondern Gestalterinnen der wirtschaftlichen Transformation Afrikas.“

Praktische Trainings und Netzwerke

Neben politischen Reden bot die Veranstaltung praxisorientierte Trainings. Über 70 Teilnehmerinnen erhielten Schulungen im Umgang mit Marktanalysetools des International Trade Centre (ITC), insbesondere zur Nutzung der Trade Map. Im Rahmen von B2B-Sitzungen wurden Partnerschaften geknüpft und Strategien für grenzüberschreitenden Handel diskutiert.

Zodwa Mabuza, Leiterin des Bereichs Subregionale Initiativen der UNECA, bekräftigte in ihrem Schlusswort: „Das AfCFTA eröffnet Unternehmerinnen enorme Chancen. Wir müssen Barrieren wie fehlenden Zugang zu Finanzierung und digitalen Kompetenzen abbauen und Plattformen für Zusammenarbeit schaffen.“

Verankerung in Afrikas Entwicklungsagenda

Die Konferenz betonte die Rolle des AfCFTA bei der Umsetzung der Agenda 2030 und der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG 5: Geschlechtergleichheit). Teilnehmerinnen identifizierten Chancen in Sektoren wie Informations- und Kommunikationstechnologie, Logistik, Gesundheit, Finanzen und Tourismus, wiesen jedoch auf bestehende Hindernisse hin – darunter unzureichenden Zugang zu Kapital, digitale Lücken und geringe Vertretung von Frauen in Entscheidungsprozessen.

Mauritius plant, seine Position als Investitions- und Logistikdrehscheibe Afrikas durch das AfCFTA weiter auszubauen, mit besonderem Fokus auf digitale, blaue und grüne Wirtschaftszweige.

Verwandte Beiträge
Total
0
Share