Am Abend des 8. Januar 2025 kam es im Zentrum von N’Djamena, der Hauptstadt des Tschad, zu einem schweren Angriff auf den Präsidentenpalast. Die Regierung spricht von einer „vollständig neutralisierten“ Bedrohung, bei der insgesamt 19 Menschen, darunter 18 Angreifer, ums Leben kamen. Sicherheitskräfte und politische Akteure des Landes reagierten mit Entschlossenheit, während eine Untersuchung zur Aufklärung des Vorfalls eingeleitet wurde.
Der Angriff auf den Präsidentenpalast und seine unmittelbaren Folgen
Nach Angaben des Regierungssprechers Abderamane Koulamallah attackierte eine bewaffnete Gruppe von 24 Personen den Präsidentenpalast, ein symbolträchtiges Gebäude im Herzen der Hauptstadt. Die Sicherheitskräfte reagierten schnell und konnten den Angriff abwehren. Dabei wurden 18 Angreifer getötet, sechs weitere verletzt. Auf Seiten der Sicherheitskräfte gab es einen Todesfall und drei Verletzte, darunter einen Schwerverletzten.
Tchad 🇹🇩 | attaque contre le Palais
Premières images de l’attaque du Palais présidentiel. pic.twitter.com/NxK1GThgMJ
— FocusNews (@F0cusnews) January 9, 2025
„Ich bin derzeit in der Präsidentschaft und kann bestätigen, dass die Lage vollständig unter Kontrolle ist. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung“, erklärte Koulamallah in einer Stellungnahme. Er versicherte, dass jede Form der Destabilisierung erfolgreich unterbunden wurde. Die Sicherheitskräfte seien weiterhin mobilisiert, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten.
En direct de Ndjamena, le ministre des Affaires étrangères du Tchad, une figure incontournable du régime, prend la parole en direct depuis le palais, un pistolet Beretta accroché à la hanche.
La question qui se pose désormais : où se trouve le ministre de la Défense ? pic.twitter.com/Nhu8uBQ1fw
— Merveille em's (@EmMerveille) January 9, 2025
Im Anschluss an den Vorfall wurden schwer bewaffnete Polizeieinheiten und Panzer rund um den Präsidentenpalast sowie auf den Hauptstraßen der Stadt stationiert. Die Regierung rief die Bevölkerung zur Ruhe auf und betonte, dass die Sicherheit oberste Priorität habe.
Politische und gesellschaftliche Reaktionen
Präsident Mahamat Idriss Déby Itno
In einer öffentlichen Erklärung verurteilte Präsident Mahamat Idriss Déby Itno die Tat und würdigte die Einsatzkräfte. „Ich möchte den Familien der tapferen Soldaten, die heldenhaft ihr Leben für die Verteidigung der Republik gegeben haben, mein Beileid aussprechen. Den Verletzten wünsche ich eine rasche Genesung.“
Der Präsident lobte die „Reaktionsschnelligkeit, den Mut und die Professionalität“ der Sicherheitskräfte, die einen größeren Schaden verhindert hätten. Er forderte die Justiz auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. In seiner Erklärung fügte er hinzu, dass die Angreifer versucht hätten, ihn zu „vitrifizieren“, jedoch selbst „vitrifiziert“ worden seien – eine deutliche Ansage an mögliche weitere Destabilisierungsversuche.
Der Nationale Übergangsrat (CNT)
Der Nationale Übergangsrat (CNT) verurteilte den Angriff in scharfen Worten als „feigen und barbarischen Akt“. In einer offiziellen Stellungnahme betonte der CNT seine Unterstützung für die Regierung und die Sicherheitskräfte. „Der Schutz der staatlichen Institutionen und der Verfassung ist eine nationale Pflicht, die wir geschlossen erfüllen werden“, erklärte das Gremium.
Darüber hinaus rief der CNT die Bevölkerung zu Einheit und Wachsamkeit auf. „In dieser kritischen Phase unserer Geschichte ist Solidarität unerlässlich, um die Stabilität und Souveränität unseres Landes zu bewahren“, hieß es in der Erklärung.
Gesellschaftliche Organisationen
Auch der Rat der Frauenführer des Tschad (Conaf-Tchad) äußerte seine Empörung über die Ereignisse. In einer Erklärung bezeichnete die Organisation den Angriff als eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie und die Integrität der Republik.
„Wir fordern die gesamte Bevölkerung auf, sich für den Schutz der Republik und unserer demokratischen Errungenschaften einzusetzen“, sagte die Präsidentin des Conaf-Tchad, Mariam Mahamat Nour.
Sicherheitslage und laufende Ermittlungen
Unmittelbar nach dem Angriff leitete die tschadische Regierung umfassende Ermittlungen ein. Der Generalstaatsanwalt wird die Geschehnisse vor Ort untersuchen, um die Hintergründe der Tat sowie mögliche Drahtzieher zu identifizieren.
#TCHAD🇹🇩- Attaque du palais présidentiel à N’Djamena, après que le maréchal Deby a réitéré son ultimatum à l’armée française de quitter son territoire au plus tard le 31 janvier 2025, qui est même le jour de la visite du ministre des affaires étrangères chinois à N’Djamena. Des… pic.twitter.com/mmzUUvgA5v
— Nyamuhombeza Ombe (@Nyamuhombeza) January 9, 2025
Sicherheitskräfte bleiben in höchster Alarmbereitschaft, um weiteren Vorfällen vorzubeugen. Die Regierung plant zusätzliche Maßnahmen, um die Sicherheitsinfrastruktur zu stärken und das Vertrauen der Bevölkerung zu festigen.
Politische Solidaritätsbekundungen
Die Dynamik der Republikanischen Allianz (DAR) und der Rassemblement für Demokratie und Fortschritt (RDP) verurteilten den Angriff ebenfalls aufs Schärfste. Beide Organisationen betonten ihre Solidarität mit dem Präsidenten und den staatlichen Institutionen. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, dass „die Sicherheit und Stabilität des Landes nicht durch die Handlungen einer kleinen Gruppe gefährdet werden darf“.
Mahamat Ahmat Lazina, Präsident des Mouvement National pour le Changement au Tchad (MNCT), drückte ebenfalls seine unerschütterliche Unterstützung für Präsident Déby aus. „Dieses Land verdient Frieden und Stabilität, und wir stehen geschlossen hinter dem Präsidenten und seinen Bemühungen, dies zu gewährleisten“, erklärte er.
Obwohl die tschadischen Behörden die Situation unter Kontrolle haben, bleibt die Sicherheitslage angespannt. Die laufenden Ermittlungen sollen Klarheit über die Hintergründe des Angriffs schaffen und abschreckend auf mögliche Nachahmer wirken.