Am 9. Januar 2025 kehrte Venâncio Mondlane, ehemaliger Präsidentschaftskandidat der Oppositionspartei PODEMOS, nach zweimonatiger Abwesenheit nach Maputo zurück. Seine Ankunft wurde von Tausenden seiner Anhänger begrüßt, aber auch von gewaltsamen Auseinandersetzungen begleitet, bei denen mindestens drei Menschen durch Polizeischüsse getötet wurden.
I have just watched this video of Mozambican main opposition leader Venâncio Mondlane arriving in Maputo this morning.
What has struck me about Mozambique’s election result is that I have not seen FRELIMO voters celebrating.If you look at this video, even airport staff were… pic.twitter.com/D3XGMKZeqI
— Hopewell Chin’ono (@daddyhope) January 9, 2025
Mondlanes Rückkehr und politische Selbsterklärung
Am Flughafen von Maputo erklärte Venâncio Mondlane sich symbolisch zum „vom Volk gewählten Präsidenten“, indem er eine Bibel in die Luft hielt. Er versprach, „alle seine Energien“ für die Entwicklung Mosambiks einzusetzen und forderte erneut, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen von Oktober 2024 anzufechten.
Die Wahlen wurden von der regierenden FRELIMO-Partei und ihrem Kandidaten Daniel Chapo mit 65,17 % der Stimmen gewonnen. Mondlane, der 24,19 % der Stimmen erhielt, behauptet jedoch weiterhin, dass die Wahl manipuliert wurde.
Gewaltsame Auseinandersetzungen bei der Begrüßung
Die Rückkehr Venâncio Mondlanes wurde von massiven Polizeieinsätzen überschattet. Nach Angaben von Augenzeugen begann die Polizei, noch vor der Landung seines Flugzeugs, Tränengas und später scharfe Munition einzusetzen, um die Menge zu zerstreuen.
- Zwei Menschen wurden im Stadtteil Mavalane erschossen, ein weiterer am Estrela Vermelha Markt, wo Mondlane eine Rede hielt.
- Laut der mosambikanischen NGO Centre for Democracy and Development (CDD) verschwand während der Auseinandersetzungen zudem ein Reporter unter ungeklärten Umständen.
Nach den Schüssen errichteten Anhänger Mondlanes Barrikaden aus Müllcontainern, um die Hauptstraßen in Maputo, darunter die Zufahrtsstraße zum Flughafen, zu blockieren.
Interne Konflikte bei PODEMOS
Mondlanes Beziehung zu seiner Partei PODEMOS bleibt angespannt. Während PODEMOS unter der Führung von Albino Forquilha auf Dialog setzt, bevorzugt Mondlane weiterhin Straßenproteste, um seine Forderungen durchzusetzen.
Forquilha betonte bei einer Pressekonferenz, dass die Partei „alle im Abkommen mit Mondlane vereinbarten Punkte einhalten werde“, darunter auch die Zuweisung von Posten und Subventionen. Gleichzeitig plädiert Forquilha für ein Ende der gewaltsamen Proteste und einen Mechanismus für Dialog.
Hintergrund der Wahlergebnisse und Proteste
Die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen wurden vom Verfassungsrat validiert, was Mondlane jedoch weiterhin ablehnt. Seit der Bekanntgabe der Resultate kam es landesweit zu Protesten, die bereits mehr als 500 Todesopfer forderten.
Die Polizeigewalt gegen unbewaffnete Demonstranten hat nationale und internationale Kritik hervorgerufen. Lokale Medien berichten, dass die Polizei ohne Vorwarnung handelte, was den Vorwurf einer unverhältnismäßigen Reaktion verstärkt.
A young man shot in the head by the police, in the middle of people waiting for Venâncio Mondlane in the Star Market area.
There was no confusion, no one was vandalizing or breaking things.
According to reports, the young man is dead!#MozambiqueElections pic.twitter.com/GPPYvunjRs— Wilker Dias🇲🇿 (@wilkerDias13) January 9, 2025
Die Lage in Mosambik bleibt angespannt. Die für den 15. Januar geplante Amtseinführung von Daniel Chapo droht neue Proteste auszulösen. Ob ein Dialog zwischen Mondlane, PODEMOS und der Regierung einen Weg zur Beruhigung der politischen Spannungen findet, bleibt ungewiss.