Schockwahlsieg in Botsuana? Opposition führt in den frühen Wahlergebnissen

Nach 58 Jahren: Ende der Ära der Botswana Democratic Party möglich

Erste Wahlergebnisse der Parlamentswahlen in Botsuana deuten darauf hin, dass die Botswana Democratic Party (BDP), die das Land seit 58 Jahren regiert, ihren Machtanspruch verlieren könnte. Laut den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Wahlkommission hat die Oppositionspartei Umbrella for Democratic Change (UDC) in den bisherigen 16 ausgezählten Wahlkreisen alle Sitze gewonnen – darunter auch einige Hochburgen der BDP, die Präsident Mokgweetsi Masisi unterstützen.

Die aktuellen Wahlergebnisse im Überblick

Bislang wurden 27 der 61 Parlamentssitze an die UDC vergeben, während die BDP lediglich einen Sitz erhalten hat. Für eine Regierungsbildung und die Ernennung des Präsidenten benötigt die siegreiche Partei mindestens 31 Sitze. Sollten die UDC und andere Oppositionsparteien weitere Sitze gewinnen, könnte die BDP ihre jahrzehntelange Vorherrschaft in Botsuana verlieren.

Oppositionsführer Duma Boko, der die UDC-Koalition anführt, forderte seine Anhänger auf, während des weiteren Auszählungsprozesses wachsam zu bleiben: „Wir sollten nicht nachlassen. Bleibt an den Wahllokalen und behaltet die Wahlurnen im Auge. Es ist nicht vorbei, bis die letzte Stimme gezählt ist“, sagte Boko, der bereits zum dritten Mal für das Präsidentenamt kandidiert.

Eine historische Wahl mit breitem Widerhall

Der ehemalige Präsident Ian Khama, der sich von der BDP abgewandt hat, unterstützte die Botswana Patriotic Front (BPF), was die Stimmen der regierenden Partei entscheidend schwächte. Die BPF trat zwar nicht in allen Wahlkreisen an, zog jedoch viele Wähler von der BDP ab. Besonders in Hochburgen wie Francistown und Mogoditshane verzeichnete die UDC große Erfolge.

Thapelo Ndlovu vom Botswana Council of Non-Governmental Organisations bemerkte: „Die Margen sind einfach zu groß. Das ist eine Wahl, bei der viele dieses Ergebnis nicht erwartet haben.“

Internationale Beobachtung und friedlicher Ablauf der Wahlen

Der Vorsitzende der Beobachtermission der Afrikanischen Union, der ehemalige nigerianische Präsident Goodluck Jonathan, lobte den friedlichen Verlauf der Wahlen. Jonathan besuchte Wahllokale in Gaborone und das Hauptquartier der Wahlkommission und betonte die Vorbildfunktion Botswanas für andere afrikanische Staaten.

Die endgültigen Wahlergebnisse werden am Freitag erwartet, und die Nation blickt gespannt auf die nächsten Entwicklungen.

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