UNICEF: Die alarmierende Situation der Kinder im Sudan

Die humanitäre Krise im Sudan spitzt sich zu, während die Gewalt und der Konflikt zwischen der nationalen Armee und der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) anhalten.

In einem aktuellen Bericht der UNICEF werden die verheerenden Auswirkungen des anhaltenden Konflikts auf Kinder hervorgehoben. Laut Meldungen der UN News sind die Bedingungen in den Flüchtlingslagern alarmierend, insbesondere im Zamzam-Lager, wo bereits Hungersnot bestätigt wurde.

Hunger und Vertreibung

Stéphane Dujarric, der Sprecher der Vereinten Nationen, informierte die Presse über die dramatische Lage in El Fasher, der letzten Stadt in Darfur, die noch unter Kontrolle der nationalen Armee steht. “Wir glauben, dass auch in anderen Lagern in der Umgebung Hungersnotbedingungen herrschen”, erklärte Dujarric. Die Zivilbevölkerung leidet unter der anhaltenden Gewalt und den erheblichen Zerstörungen, die das Land erlitten hat. Seit Beginn des Konflikts vor 18 Monaten wurden über 10 Millionen Menschen, darunter die Hälfte Kinder, vertrieben.

Angriffe auf Kinder

Am vergangenen Freitag wurden in Al Kuma, Nord-Darfur, mindestens 13 Kinder getötet und vier weitere verletzt, als Luftangriffe die Region trafen. “Diese Angriffe auf Kinder sind inakzeptabel”, betonte Sheldon Yett, der UNICEF-Vertreter im Sudan. “Kinder haben in Kriegen oder Bürgerkonflikten keine Rolle, aber sie sind die, die am meisten leiden.” Die UNICEF hebt hervor, dass Kinder in ihren eigenen Vierteln, zu Hause und auf der Straße sicher sein sollten.

Die Tragödie in Al Kuma ist kein Einzelfall. UNICEF berichtete über weitere zivile Opfer in Melit, Nord-Darfur. Mehr als 150 Schulen und Gesundheitseinrichtungen wurden seit Beginn des Konflikts angegriffen, was die ohnehin schon prekäre Situation für die Jugend im Sudan weiter verschärft. “In den ersten Tagen des Oktobers wurden zehntausende Menschen aufgrund der Kämpfe vertrieben, was die Notlage weiter verschärft”, fügte Dujarric hinzu.

UNICEF-Impfkampagne: Gesundheitskrise verschärft die Lage

Zusätzlich zur Gewalt führt die Zerstörung der Gesundheitsinfrastruktur zu einem besorgniserregenden Anstieg von Krankheiten. Sudan kämpft mit Cholera-, Dengue-, Malaria- und Masern-Ausbrüchen, die mindestens 12 der 18 Bundesstaaten betreffen. Laut Dujarric wurden in den letzten zwei Monaten 21.000 Cholera-Fälle gemeldet, darunter mehr als 600 Todesfälle.

Angesichts dieser erschreckenden Entwicklungen hat UNICEF seine Impfkampagnen verstärkt. Am Samstag wurde ein Flugzeug chartert, das 1,4 Millionen Dosen oraler Cholera-Impfstoffe nach Port Sudan brachte. Diese Lieferung ergänzt 404.000 Dosen, die im vergangenen Monat bereitgestellt wurden. Darüber hinaus zielt UNICEF darauf ab, 1,81 Millionen Menschen in den am stärksten betroffenen Bundesstaaten zu impfen.

UNICEF setzt auch wichtige Hilfsgüter und Unterstützung für Gesundheitseinrichtungen ein und arbeitet daran, den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen in den betroffenen Gebieten wiederherzustellen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern und die Gesundheit der Kinder im Sudan zu schützen.

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