Tunesien und Deutschland vertiefen Industriekooperation

Der tunesische Centre Technique des Industries Mécaniques et Électriques (CETIME) und die tunesisch-deutsche Industrie- und Handelskammer (AHK) haben ein strategisches Kooperationsabkommen unterzeichnet, das auf eine umfassende Modernisierung der tunesischen Industrie abzielt. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur TAP umfasst die Vereinbarung zentrale Bereiche wie die ökologische Transformation, Industrie 4.0, erneuerbare Energien und berufliche Weiterbildung. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der industriellen Wertschöpfungsketten zu stärken und Unternehmen beider Länder bei der Einführung moderner Technologien zu unterstützen.

Schwerpunkte: Energieeffizienz, Industrie 4.0 und neue industrielle Kompetenzen

Das Abkommen sieht gemeinsame Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs sowie zur Implementierung digitaler und automatisierter Produktionsprozesse vor. Dazu gehören Projekte in der Mechatronik, der industriellen Instandhaltung und der Elektromobilität. CETIME-Generaldirektor Noureddine Guizani erklärte, man wolle die technische Expertise Tunesiens gezielt einsetzen, um die Leistungsfähigkeit deutscher Unternehmen im Land zu unterstützen und gleichzeitig die Kapazitäten tunesischer Betriebe auszubauen.

Nach Angaben von AHK-Direktor Jörn Bousselmi soll die Kooperation den Zugang tunesischer Unternehmen zu europäischen Zertifizierungen und deutschen Industriestandards verbessern. Er betonte, dass die Partnerschaft ein wichtiges Instrument zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Branchen und zur Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen darstellt.

Wissenstransfer, Pilotprojekte und rechtlicher Rahmen

Geplant sind technische Informationsaustausche, spezialisierte Weiterbildungen, gemeinsame Programme und Pilotprojekte, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der besseren Vermittlung des tunesischen regulatorischen Umfelds, das für internationale Investitionen entscheidend ist. Beide Partner wollen Unternehmen dabei unterstützen, Technologien wie Prozessdigitalisierung, Automatisierung und energieeffiziente Produktionsmethoden in ihre Abläufe zu integrieren.

Die deutsch-tunesische Kooperation soll auch die Attraktivität des Standortes Tunesien für deutsche Investoren erhöhen, die seit Jahren stark im mechanischen und elektrischen Sektor vertreten sind. Durch die Verbindung technischer Modernisierung, verbesserter Rahmenbedingungen und neuer Innovationsprojekte erwarten beide Institutionen zusätzliche Impulse für die industriellen Transformationen des Landes.

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