Joseph Bendounga, Vorsitzender des Mouvement Démocratique pour la Renaissance et l’Évolution de Centrafrique (MDREC) und Abgeordneter des Wahlkreises Bimbo 3, verstarb am 5. Januar 2025 in Bangui nach kurzer Krankheit. Die Nachricht wurde von Quellen aus seinem familiären Umfeld bestätigt.
Joseph Bendounga: Ein Leben für die politische Opposition
Bendounga wurde am 17. März 1954 in Bocaranga geboren und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bangui. 1990 gründete er die MDREC, die sich schnell als führende Oppositionsbewegung in der Zentralafrikanischen Republik etablierte.
Seine politische Karriere war geprägt von unermüdlichem Widerstand gegen verschiedene Regierungen, angefangen bei der Ära André Kolingba bis hin zur Präsidentschaft von Faustin-Archange Touadéra. Bendounga kritisierte regelmäßig Machtmissbrauch, Korruption und Missmanagement in der Regierung und setzte sich für demokratische Reformen ein.
Ein Kollege aus der Nationalversammlung bezeichnete ihn als einen Politiker, der „eine seltene Form von politischer Ethik verkörperte, der sich niemals kompromittieren ließ“.
Wichtige Meilensteine und Herausforderungen
Bendounga war nicht nur ein lautstarker Kritiker der Regierung, sondern auch ein Mann der Taten. Zu den Höhepunkten seiner Karriere gehörte seine Rolle als Bürgermeister von Bangui (1997–2000) und seine Ernennung zum Minister für Viehzucht im Jahr 2013. Auch in diesen Positionen blieb er ein scharfer Kritiker der Regierungspolitik.
Er war bekannt für seine kompromisslose Haltung, die ihn mehrmals ins Gefängnis brachte und ihn zum Ziel politischer Angriffe machte. Trotz wiederholter Verhaftungen und Morddrohungen hielt er an seinen Überzeugungen fest.
Zuletzt setzte er sich in der Nationalversammlung und vor dem Verfassungsgericht gegen Verfassungsänderungen und die Einflussnahme bewaffneter Gruppen auf die Regierung ein.
Bendounga lehnte sowohl Abtreibung als auch die Einführung von Kryptowährungen wie Bitcoin ab, die er als Bedrohung für die Wirtschaft des Landes ansah. Außerdem kritisierte er die Präsenz der Wagner-Gruppe in der Zentralafrikanischen Republik scharf und bezeichnete sie als Instrument des russischen Neokolonialismus.
Mit dem Tod von Joseph Bendounga verliert die Zentralafrikanische Republik eine der prominentesten Stimmen der Opposition. Details zu seinen Bestattungsplänen sollen in den kommenden Tagen von seiner Familie bekannt gegeben werden, so Corbeau News.