Sudan fordert Entschuldigung nach Drohungen des Armeekommandeurs Muhoozi Kainerugaba

Die sudanesische Regierung hat von Uganda eine offizielle Entschuldigung für die als „beleidigend und gefährlich“ bezeichneten Kommentare des ugandischen Armeechefs, General Muhoozi Kainerugaba, gefordert. Kainerugaba, der auch Sohn des ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni ist, hatte am Dienstag auf der Plattform X (ehemals Twitter) gedroht, Khartum zu erobern, sobald der gewählte US-Präsident Donald Trump sein Amt antritt.

Sudans Reaktion

Das sudanesische Außenministerium verurteilte die Äußerungen als „rücksichtslos und unverantwortlich“. In einer offiziellen Erklärung hieß es: „Sie stellen einen vollständigen Bruch mit den Verhaltensregeln für Personen in hohen offiziellen und militärischen Positionen dar.“

Die sudanesische Regierung erklärte weiter, dass die Drohungen gegen die Souveränität Sudans und die Missachtung internationaler Normen und Gesetze eine ernsthafte Bedrohung für die regionale und internationale Sicherheit darstellen. Das Ministerium forderte die Afrikanische Union sowie regionale und internationale Organisationen auf, die Kommentare zu verurteilen.

„Die Androhung von Krieg, die Verletzung der Souveränität von Staaten und die Missachtung der Charta der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union sind zu ernst, um sie auf die leichte Schulter zu nehmen oder für Aufmerksamkeit zu nutzen“, so das Ministerium.

Kontroversen um Kainerugaba

General Muhoozi Kainerugaba, der als potenzieller Nachfolger seines Vaters gehandelt wird, hat eine Geschichte kontroverser Aussagen. Bereits in der Vergangenheit hatte er mit ähnlichen Kommentaren Spannungen in der Region ausgelöst. Während seiner Zeit als Kommandeur der Landstreitkräfte drohte er beispielsweise mit einer Invasion in Kenia, was zu seiner Entlassung führte.

Seine jüngsten Aussagen folgen auf einen Besuch in Äthiopien, wo er Premierminister Abiy Ahmed traf. Der ugandische Armeechef wird auch für Äußerungen kritisiert, in denen er am 16. Dezember in Bezug auf ausländische Söldner im Osten der Demokratischen Republik Kongo erklärte: „Ab dem 2. Januar 2025 werden wir alle Söldner in unserem Einsatzgebiet angreifen.“

Diplomatische Spannungen nehmen zu

Neben Sudan hat auch die Demokratische Republik Kongo (DRC) Uganda zur Klärung der Aussagen von Kainerugaba aufgefordert. Die Regierung der DRC zitierte den amtierenden ugandischen Chargé d’Affaires, um über die Äußerungen zu diskutieren, die sich auf Präsident Félix Tshisekedi und angebliche ausländische Söldner in der Region beziehen.

Auswirkungen auf die Region

Die Drohungen und diplomatischen Spannungen werfen ein Schlaglicht auf die Rolle Ugandas und Kainerugabas in der regionalen Politik. Die Kommentare könnten nicht nur das Verhältnis zwischen Sudan und Uganda, sondern auch die Stabilität in der Region gefährden.

Sudans Außenministerium betonte die Notwendigkeit von Disziplin und gegenseitigem Respekt in den Beziehungen zwischen Ländern, insbesondere in einer angespannten geopolitischen Lage.

Verwandte Beiträge
Total
0
Share