Die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC) und die Bundesrepublik Deutschland werden am 5. und 6. November 2025 in Gaborone, Botswana, bilaterale Verhandlungen über Entwicklungszusammenarbeit abhalten. Das Treffen findet in den Räumlichkeiten des SADC-Sekretariats statt und zielt darauf ab, bestehende Partnerschaften zu bewerten, neue Finanzzusagen zu treffen und Prioritäten im Einklang mit der Agenda für regionale Integration und nachhaltige Entwicklung neu auszurichten.

Die Gespräche werden von Elias Magosi, Exekutivsekretär der SADC, und Birgit Gerhardus, Leiterin des Referats für das südliche Afrika im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), gemeinsam geleitet.
Strategische Kooperation seit mehr als drei Jahrzehnten
Laut einer gemeinsamen Erklärung vom 30. Oktober dienen die Verhandlungen dazu, Themen von gemeinsamem Interesse zu reflektieren und die Zusammenarbeit in den Bereichen Armutsbekämpfung, regionale Integration und nachhaltige Entwicklung weiter zu vertiefen.
Seit der Gründung der SADC im Jahr 1992 unterstützt Deutschland kontinuierlich die Umsetzung der Regional Integration Agenda, insbesondere in den Bereichen wirtschaftliche Integration, grenzüberschreitendes Wassermanagement, nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sowie institutioneller Kapazitätsaufbau auf regionaler und nationaler Ebene.
Die bilateralen Gespräche werden daher als Plattform genutzt, um Fortschritte zu bewerten, Prioritäten abzugleichenund neue Finanzmittel zu mobilisieren, im Einklang mit dem deutschen Kooperationsrahmen und dem Regional Indicative Strategic Development Plan (RISDP) 2020–2030 der SADC.
Schwerpunktbereiche der Zusammenarbeit
Die anstehenden Verhandlungen konzentrieren sich auf mehrere prioritäre Themenfelder:
- Förderung von Handel und Industrialisierung sowie Stärkung der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit in den Mitgliedstaaten,
- grenzüberschreitendes Wassermanagement, insbesondere in Flussbecken wie dem Okavango,
- nachhaltige Nutzung und Schutz natürlicher Ressourcen zur Förderung von Biodiversität, Klimaanpassung und widerstandsfähigen Lebensgrundlagen,
- sowie die Stärkung institutioneller Kapazitäten zur Bewältigung neuer regionaler Herausforderungen.
Darüber hinaus sollen ergänzende Initiativen identifiziert werden, die über die festgelegten Prioritäten hinausgehen, um die Effizienz der Zusammenarbeit auf institutioneller Ebene weiter zu erhöhen.
Nachhaltige Entwicklung und globale Ziele
Die Verhandlungen stehen im Zeichen gemeinsamer Verpflichtungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Region und zur Unterstützung globaler Agenden, darunter die Agenda 2030 der Vereinten Nationen, das Pariser Klimaabkommen und die Agenda 2063 der Afrikanischen Union.
Beide Seiten bekräftigen damit ihre Absicht, die Entwicklungszusammenarbeit als Instrument für Wohlstand, Stabilität und ökologische Nachhaltigkeit im südlichen Afrika zu festigen.
Arbeitsbesuche in Botswana
Während des Aufenthalts in Botswana wird die gemeinsame Delegation mehrere von der SADC-Deutsch-Kooperation geförderte Institutionen besuchen. Dazu gehören:
- das Sekretariat der Okavango River Basin Water Commission (OKACOM), das die grenzüberschreitende Wasserbewirtschaftung und den Schutz der Ökosysteme in Angola, Namibia und Botswana unterstützt,
- die SADC Accreditation Unit, die regionale Qualitätsinfrastrukturen stärkt und harmonisierte Standards entwickelt,
- der SADC Accreditation Service (SADCAS), eine multiökonomische Akkreditierungsstelle für Labore, Zertifizierungs- und Inspektionsstellen,
- sowie das Botswana Bureau of Standards (BOBS), das an der Umsetzung regionaler Qualitätsstandards beteiligt ist.
Bedeutung für regionale Integration und deutsche Afrikapolitik
Die anstehenden Verhandlungen spiegeln den hohen Stellenwert wider, den Deutschland der Zusammenarbeit mit regionalen Organisationen in Afrika beimisst. Durch die Unterstützung von SADC fördert Deutschland nicht nur wirtschaftliche Integration, sondern auch Klimaschutz, institutionelle Reformen und nachhaltige Ressourcennutzung.
Für die SADC bieten die Gespräche zugleich eine Gelegenheit, regionale Prioritäten mit internationalen Partnern zu synchronisieren und langfristige Strukturen für Resilienz, Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wachstum zu schaffen.